Pertinar. 
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ter ließ er sich dafür so reichlich bezahlen, daß deshalb eine 
neue Auflage gemacht werden mußte. 
Doch mitten unter dem Beifallklatschen der großen 
Menge und unter den Huldigungen eines entarteten Senats 
fühlte e§ der Argwohn des Commodus lebhaft genug, 
daß er bei dem Volke verachtet und gehaßt sey; er fühlte 
wenigstens, daß er es verdiene. Dieser Argwohn, und 
sein trauriges Gladiatorhandwcrk machten ihn gleichgültig 
gegen Menschenleben. Die edelsten Senatoren, die Mitglie¬ 
der seiner Familie, selbst seine erklärtesten Lieblinge waren 
nicht mehr sicher. Wie hatte er der gerechten Wiedcrver- 
geltung des Schicksals entgehen können! — Seine eigene 
geliebteste Maîtresse Marc i a gab ihm, im Einverständnisse 
mit dem Prasectus Pratorio Latus und dem Eclecrus, 
seinem Kämmerer, einen berauschenden Trank, aus welchem 
ihn ein zum Morde gedungener Gladiator nur deshalb er¬ 
weckte, um ihn in seinem ein und dreißigsten Jahre (192) 
dem ewigen Schlafe zu übergeben. 
Rom würde die Tollheit und Grausamkeit eines Com- 
modus, nach solchen Vorgängern, nicht so lange und ge¬ 
duldig ertragen haben, wenn nicht die S i ttli ch.kei t der 
Römer, selbst in den glücklichen Tagen der Antonine, so 
tief gesunken gewesen wäre. — Die Kriege, die wahrend 
der Regierung des Commodus an den Grenzen, so¬ 
wohl in Dacien (182), als besonders in Britannien 
(184) geführt wurden, hatten blos deshalb einen glücklichen 
Erfolge, weil noch Feldherren aus der Schule seines Vaters 
an der Spitze der Legionen standen. 
23.5. 
P e r t i n a r. 
Aehnliche Erschütterungen, wie die nach dem Unter¬ 
gänge des Hanses des Casar mit dem Nero, folgten nach 
der Ermordung des Commodus in der römischen Welt. 
Die Mörder des Commodus boten den erledigten Thron 
dem hochbejahrten (67 jahngen) Präfectus Urbi Perti-
	        
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