Allgemeine Geschichte Europa's. 347 
Zustand des Friedens, der durch eine weise Vertheilung der 
Macht, durch ein billiges Gleichgewicht, ihre Völker in 
Zukunft vor den zahllosen Leiden bewahre, welche seit 20 
Jahren auf Europa lasteten." — Allerdings hatten wah¬ 
rend dieser Zeit zu Frankfurt neue Unterhandlungen über 
den Frieden statt gefunden; denn der zu Weimar von den 
Verbündeten gefangen genommene französische Resident Ba¬ 
ron von St. Aignan ward von Frankfurt, wo er Metter¬ 
nich, Nesselrode, Hardenberg und den Lord Aberdeen sprach, 
an Napoleon mit den Bedingungen gesandt, daß Frankreich 
bei seiner Integrität, innerhalb seiner natürlichen Grenzen 
der Pyrenäen, der Alpen und des Rheins, erhalten werden, 
Napoleon auf Teutschland, die Elbdepartemente, Holland 
und Polen verzichten, und über das Schicksal Hollands und 
Italiens, so wie über eine in Italien für Oestreich zu zie¬ 
hende Grenzlinie, weiter unterhandelt werden sollte; zugleich 
sey England bereit, die Freiheit des Handels und der Schif¬ 
fahrt anzuerkennen. — Auf diese Bedingungen, welche Na¬ 
poleon (2 Dec.) im Allgemeinen annahm, sollte zu Mann¬ 
heim ein Friedenscongreß eröffnet werden; allein der neue 
Kampf ward, vor der Eröffnung desselben, begonnen, wor¬ 
auf Metternich in einer Note (8 Jan. i8S4) erklärte, daß 
Lord Aberdeen nicht bevollmächtigt gewesen wäre, auf eine 
Grundlage des Friedens zu unterhandeln; doch werde Lord 
Castlereagh zu diesem Zwecke selbst auf dem Festlande er¬ 
scheinen. In der That traten auch (4 Febr.) zu Chatil- 
lon an der Seine, Coulaincourt, Stadion, Rasumowsky, 
Humboldt, Castlereagh und Aberdeen zu Unterhandlungen 
zusammen, die aber, im Laufe der kriegerischen Vorgänge, 
wieder ohne Erfolg abgebrochen wurden. 
702. 
Fortsetzung. 
Noch in den letzten Tagen des Jahres 1813 ward der 
Kampf von den Verbündeten erneuert, als das vormalige 
böhmische Heer von der Schweiz aus in Frankreich vordrang, 
das schlesische Heer am l Jan. 1814 den Rhein bei Laub
	        
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