Allgemeine Geschichte Europa's. 585 
schiffte sich mit wenigen seiner Vertrauten nach Frankreich 
ein. Allein Napoleon verweigerte ihm die Reise nach Paris, 
damit nicht s'in Gescheinen auf die Franzosen nachtheilig 
einwirken möchte. Er verweilte also bis zu Napoleons Be¬ 
siegung in der Nahe von Toulon auf einem Landgute. Da¬ 
gegen besetzten (22 Mai) die Oestreicher Neapel, wo ihre 
Ankunft einen begonnenen Aufstand des Pöbels beseitigte. 
Die Königin Karoline mit ihren Kindern begab sich in den 
Schutz des Kaisers von Oestreich , und nahm den Zufluchts¬ 
ort an, der ihr in Haimburg bestimmt ward. Ferdinand 4 
aber kehrte, nach zehnjähriger Abwesenheit, nach Neapel 
(17 Juny ) zurück, entrichtete an Oestreich 20 Millionen 
Gulden Kriegskosten, und unterzeichnete ein Bündnis mit 
Oestreich. Die neapolitanische Flotte hingegen ward von den 
Britten abgehohlt; denn Vurghersh, der Gesandte Großbri¬ 
tanniens zu Florenz, hatte, im Namen seines Hofes, die 
Uebereinkunft von Casa Lanzi zugleich unterzeichnet. 
■ 710. 
Beendigung des Wiener Congresses. 
Wahrend mit den bereits in Belgien stehenden Truppen 
über eine Million Streiter von dem Verbündeten zur Er¬ 
neuerung des Kampfes gegen Napoleon aufgestellt und in 
verschiedenen Richtungen über den Rhein geführt, so wie in 
Italien, durch die Siege der Feldherren Oestreichs, die 
Plaue Murats vernichtet, und die Bourbone in Neapel her¬ 
gestellt wurden, vollendeten gleichzeitig die zu Wien anwe¬ 
senden Monarchen und Minister die Gruudzüge zu dem neuen 
politischen Systeme in Europa durch die allgemeine Eon- 
greßacte in 121Artikeln, und die Grundlage des neuen 
teutschen Staatenbundes in der teutschen Bundesacte in 
20 Artikeln, wovon aber nur die ersten eikf Artikel, welche 
die allgemeinen Bestimmungen für die neue Gestaltung 
Teutschlauds enthielten, in die Eongreßacte aufgenommen, 
und zugleich unter die Garantie der acht europäi¬ 
schen Machte gestellt wurden, welche im Jahre 1814 
den Pariser Frieden geschlossen hatten. 
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