Allgemeine Geschichte Enropa's. 4^4
tigen, ohne Nationaluntersiützung, um sie durchzusetzen,
suchen die Urheber dieser Zerrüttungen ihren Schutz in fal¬
schen Lehren, und bauen auf sträfliche Verbindungen
eine noch sträflichere Hoffnung. — Die verbündeten Sou¬
veraine hatten die Gefahren dieser Verschwörung in ihrem
ganzen Umfange erkannt, zugleich aber die Ohnmacht der
Verschwörer unter dem Schleier ihrer Täuschungen und De¬
clarationen entdeckt. Die Erfahrung hat ihre Ahnungen
bestätigt. Die rechtmäßige Autorität hat fast ohne allen
Widerstand gesiegt; das Verbrechen entwich, sobald das
Schwert der Gerechtigkeit erschien" (in Neapel und Pie¬
mont). — „Gerechtigkeit und Uneigennützigkeit haben bei den
Beschlüssen der verbündeten Monarchen den Vorsitz geführt,
und werden fortdauernd die Regel der Politik seyn. Diese
wird, wie bisher, so auch fernerhin, keinen andern Zweck
haben, als die Erhaltung der Unabhängigkeit jedes Staa¬
tes, und der durch die bestehenden Vertrage ihm zuerkannten
und gesicherten Rechte."
719.
Ergebnisse des Congresses zu Verona.
Dieselben Grundsätze, welche die verbündeten Monarchen
am Schluffe des Congresses von Laybach öffentlich aus¬
sprechen ließen, herrschen auch in der Circulardepesche
des Fürsten von Metternich, des Grafen von Nesselrode und
des Grafen von Bernstorss vom l4Dec. 1822 an die bei
andern Höfen angestellten östreichischen, russischen und preu¬
ßischen Gesandtschaften. Zuerst werden die Termine ange¬
geben, in welchen die östreichischen Truppen die Staaten
des Königs von Sardinien verlassen, und in dem König¬
reiche Neapel vermindert werden sollen. Dann wird der
Verhältnisse Spaniens und Griechenlands gedacht.
„Die vereinigten Svuveraine konnten nicht umhin, ihre
Blicke auf zwei schwere Verwickelungen zu wenden, deren
Fortschritte sie seit der Zusammenkunft in Laybach anhaltend
beschäftigt hatten. Das, was der Geist der Revolution in
der westlichen Halbinsel begonnen, was er in Jta-