Die Niederlande.
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Staat auf den Grundsatz der politischen Einheit nach
seinem innern Leben begründen sollte, ward endlich — nach¬
dem die erste batavische Nationalversammlung (1796) ohne
ein bestimmtes Ergebniß auseinander gegangen, und (im
Sepr. 1797) d'.e zweite zusammenbcrufen worden war,—
unter dem Einflüsse des sranzösischen Gesandten Lacroir
am 23 Apr. 1798 die neue Verfassung *) bekannt ge¬
macht, welche einen Staatsbewiud von fünf Personen
mit der vollziehenden Macht bekleidete. Es wurden zwei
Kammern des gesetzgebenden Körpers, die eine von 60, die
andere von 30.Mitgliedern gebildet, und der Staat in acht
D ep artemen te eingetheilt. Allein diese neue Verfassung
konnte die tiefe Erschöpfung des Staates nicht heben, den
Verlust der Koloniecn und Flotten nicht ersetzen, und die
Reibungen der verschiedenen Partheicn nicht entkräften.
Noch nachtheiliger war die Fortsetzung des Krieges gegen
Großbritannien. Denn nachdem am 20 Mai 1798 Begui-
not einen Landnngsversuch der Britten bei Ostende vereitelt
hatte, landete ein vereinigtes russisch - britt!sehes Heer (Sept.
1799) in Nordholland. Eine mühsam ausgerüstete Flotte
unter Story's Befehlen ward (30 Aug. 1799) eine leichte
Beute der Britten. Dagegen schlug Brune die Gelande¬
ten (19 Sept. und 6 Oct.) mit empfindlichem Verluste, und
nöthigte sie in der Capitulation vom 18 Oct., 8000 ge¬
fangene Franzosen und Bataver unentgcldlich zurückzugeben.
— Im Feldzuge des Jahres 1800 stieß ein batavisches
Hülssheer zu den Franzosen unter Augereau. Dem Frie¬
den zu Lüneville folgten die P ra li m i u a r i en zu Londo n
(1 Oct. 1801) und der Friede zu Amiens (2', Marz
1802), in welchem die Republik Zwar Ceylon an England
verlor, aber doch die übrigen Koloniecn zurück erhielt. —
Dem Erbstatthalte r ward, durch preußische Vermitte¬
lung, in einem zu Paris (24 Mai 1802) zwischen Lucche-
siui und Beurnonville geschlossenen Vertrage, für die Verzich-
tnug auf die Erbstatthalterwürde und für seine Rechte, An¬
sprüche, Besoldungen und Domainen in den Niederlanden,
