auch hier lange und schneereiche Winter, nicht bloS der
Schlittenbahn wegen, zum Vergnügen, sondern, auch
zum Bedarf für Alles, was auf bergmännische Gewerbe
sich bezieht. Sobald es nämlich gehörig geschneit hat,
geräth Alles in lebhaftere Thatigkeit, um aus Gegen¬
den, wo mit Wagen nicht fortzukommen ist, die dem
Schoose der Erde im Sommer abgewonnenen Produk¬
te der Verarbeitung näher zu bringen und man sieht oft
mehrere hundert Schlitten, gleich Schneegänsen, im¬
mer einen hinter dem andern, Eisenstein, Torf und
Holz den Hammerwerken, Zinnerze den Pochwerken zu-
führen. Der höchste Punkt des Waldreviers ist der
Leschberg bei Sachsenberg an der Böhmischen Gren¬
ze, welcher dem Auersberg (e>. 133) nicht viel nachgiebt.
Ungleich gröser, milder und fruchtbarer ist das meist
ebene, oder hügelige Land re vier, längs der Reussi-
schen und Baierschen Grenze, welches die weisse El¬
ster durchströmt, womit, auf Reussischem Gebiete, die
Gölzsch sich vereinigt. Dort wird auch Viehzucht
mit grosem Erfolg betrieben. Voigtländische Mastochsen
haben eine Art von Berühmtheit und werden oft zur
Schau herumgeführt. Als der Krieg 1813 die Vieh¬
zucht des Meisner Kreises ganz zerstört hatte, ward sie
meist durch Voigtländisches Vieh wieder hergestellt.
Die Elster, welche das Hauptthal des Kreises bil¬
det und fast alle kleinern Gewässer aufnimmt, benutzt
man zur Flöße für Zeiz, Pegau, Zwenkau, Lützen,
Leipzig und die Hallischen Salzwerke; die Mulde für
Zwickau. Die Elsterflöße erhält über 10,000 Klftr.
Böhmisches Holz, das im Sommer geschlagen und im
Winter zu Schlitten bis an den Pyraer oder schwar¬
zen Teich gefahren wird, der so gros ist, daß auf sei¬
nem Damme 4 Wagen neben einander fahren können.
Beim Schmelzen des Schnees erhält der Teich volles
Wasser und die Flöße beginnt? Doch hat sie mehrere
Ruhepunkte, so daß das Holz erst im Zten Jahre Leip¬
zig und Halle erreicht.
Dem Kreise besonders eigene Produkte sind:
Perlen