64 
Achter Zeitraum. 
Kellemrann nicht beunruhigte, war der General Montes- 
q u i o u (8 Sept.) in S a v o y-e n, und A u se l m e in die 
Grafschaft Nizza, ohne vorhergegangene Kriegserklärung, 
eingedrungen, weil der König von Sardinien, durch die 
Bande des Blutes an das Interesse des bourbonischen Hau¬ 
ses gekettet, den französischen Gesandten Semonville aus 
Turin entfernt, und sich der Coalition gegen Frankreich 
(Jul.) angeschlossen hatte. Beide Provinzen wurden ohne 
Widerstand erobert, und als zwei neue Departements unter 
dem Namen des Departements vom Montblanc und der 
Seealpen, so wie das Bisthum Basel unter dem Namen 
des Schreckgebirges («tu Mont terrible) der jungen Repu¬ 
blik einverleibt. 
Mit ähnlichem Erfolge drang Cusiine, der Comman¬ 
dant der Festung Landau, gegen Speyer vor, wo die 
Oestreicher ein bedeutendes Magazin angelegt hatten. Er 
bemächtigte sich durch Ueberrumpelung (30 Sept.) dieser 
Stadt, besetzte (4 Oct.) Worms, und eroberte Mainz 
(21 Oct.) durch Capitulation. Frankfurt am Main er¬ 
gab sich (22 Oct.) an den unter ihm befehligenden General 
N e u w i n g e r. 
Doch nicht blos an den Grenzen Italiens und Teutsch- 
lands hatte sich, nach dem Rückzüge der Teutschen, die 
Gestalt der Dinge wesentlich geändert; auch über Belgien 
verbreitete sich Dumouriez mit siegreichem Erfolge. Mit 
einem Heere, dessen Starke man auf 80,000 Mann berech¬ 
nete-, brach er von Valencicnnes nach den östreichischen Nie¬ 
derlanden auf, wo kaum vor zwei Jahren der Aufstand der 
Belgier gegen die Neuerungen des Kaisers Joseph unter¬ 
drückt worden war. Er warf am 6 Nov. 14,000 Oestreicher 
unter Von Befehlen des Prinzen Albert von Sachsen - Teschcn 
bei Gemappe, bemächtigte sich der Berschanzungcn der¬ 
selben, und hielt am 7 Nov. seinen Einzug in der Festung 
Mons, am 12 Nov. in Gent, am 14 in Brüssel, am 
27 in Lüttich und an: 16 Dec. sogar in Aachen. Ueberall 
zogen sich die Oestreicher vor ihm zurück; nur Frankfurt 
am Main ward (2 Dec.) von den Preußen und Hessen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.