B. Lehrstoff der Metten Klasse.
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Erster Abschnitt.
Überblick über die öraudenburgisch-preußische Geschichte
bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten.
I. Geschichte der Mark Iiis )» den Änhaltinern.
§ 107. Germanen und Slawen.
1. Name. Neben den Romanen und Germanen stand zu der
Zeit, als das römische Weltreich aus den Fugen ging, als dritte große
Völkersamilie die der Slawen in Europa. Ihr ursprünglicher Name
ist Slowanen, d. h. die Redenden. Die Schriftsteller lateinischer
Zunge nannten sie Venedi, woraus sich der Name Wenden bildete.
2. Wohnsitze. Die Wohnsitze der Slawen waren das Flachland
in den Flußgebieten des Don, Dnjepr und der Weichsel bis zur Ostsee.
In Norddeutschland hatten sie im dritten Jahrhunderte schon das
ganze Odergebiet besetzt, und während der Völkerwandruug rückten sie
bis zur Elbe vor.
3. Einteilung. Die Slawen lassen sich in drei Gruppen einteilen,
Westslawen, Ostslawen und Südslawen. Zu den Westslawen gehören
die Wenden, Tschechen, Slowaken und Polen. Die Rnthenen in Gali-
zien bilden den Übergang zu den Ostslawen) diese zerfallen in die drei
Unterabteilungen der Groß-, Klein- und Weißrussen. Zu den Süd-
slawen gehören die Slowenen, Kroaten und Bulgaren.
4. Eigenschaften. Die Slawen gehören ebenso wie die Germanen
zur indogermanischen oder arischen Völkerfamilie. Viele Züge haben
sie mit den Germanen gemeinsam. Beide sind gastfrei, aber der Slawe
stahl, nm Gastfreundschaft üben zu können,- beide sind sreiheitliebend,
beide tapser im Kampfe. Der Slawe gebraucht vergiftete Pfeile gegen den
Feind,- des Germanen Kampfesart ist weniger heimtückisch. Der Slawe
ist mäßig im Genuß, der Germane neigt zum Trünke. Beide sind von
großem, starkem Körperbau. Haut und Haar siud bei den Slawen
Beck u. Dahmen, Lehrbuch für den Geschichtsunterricht. II. Teil. 15