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(i'vfter Zeitraum. 
an Mittelagypten grenzt, sind bedeckt mit Denkmälern der 
ägyptischen Vorzeit. Der Tempel des Ammons (eines 
symbolischen Wesens, das die Griechen mit ihrem Jupi¬ 
ter verglichen,) war zu Theben das vornehmste Heiligthum 
der dortigen Priesterkaste, und der Oberpriester des Gottes 
stand beständig den Königen zur Seite, mit denen er ähn¬ 
liche Vorzüge genoß. Herodot sah in diesem Tempel 346 
hölzerne kolossalische Bildsäulen der Oberpriester. 
66. 
Mittelagypten. 
Memphis in Mittelagypten, wo das Nilthal sich 
erweitert, soll eine Kolonie von Theben gewesen seyn. Die 
Sage legt die hier nöthige Eindämmung des Nils dem 
Menes bei, wodurch der Grund zum Anbaue von ganz 
Mittelagypten und selbst von Unteragypten gelegt ward. 
Was Herodot über Aegypten meldet, stammt wahrscheinlich 
aus den Nachrichten der Priesterkaste zu Memphis, so wie 
auch seine ägyptischen Könige Regenten von Memphis sind. 
Er sah in der Nahe des Sees Möris das berühmte Laby¬ 
rinth, von welchem er, der so viele Lander gesehen hatte, 
versichert, daß, alle Gebäude der Griechen zusammen ge¬ 
nommen, nicht einen solchen Kostenaufwand, wie dieses 
Werk des Alterthums, verursacht haben könnten. Der 
Phtha, der seinen Haupttempel in Memphis hatte, war 
wahrscheinlich ein symbolisches Wesen, dessen älteste 
Bedeutung sich nicht erhalten hat; seine Aehnlichkeit mit 
dem Vulkan führt aber darauf, daß die ägyptischen Priester 
schon zu Herodots Zeiten ihre frühern Sagen in ein den 
Griechen zustehendes und ihrer Mythologie ähnliches Ge¬ 
wand zu hüllen suchten. Der Oberpriester des Phtha stand 
zunächst den Königen, deren Abhängigkeit von der Priester¬ 
kaste schon aus der Vergrößerung deö Heiligthums der Gott¬ 
heit erhellt, die als Beweis ihrer religiösen Gesinnung galt. 
Deshalb wurden auch Cheops und C h e p h r o n, die bei¬ 
den ersten E r b a u e r der Pyramiden, welche durch diese 
große Unternehmung sich selbst bleibende Denkmäler stif-
	        
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