E i il le i s u u g. 
o 
hundert Jahre nach ihm der kühne Hildebrand das 
System der kirchlichen Herrschaft vollendete; bald folgt sie 
dem Aberglauben und der Schwärmerei in den sogenannten 
heiligen Zügen nach Palästina, welche für die europäische 
Menschheit anders endigten, als Urban 2, Peter von Amiens 
und Bernhard von Clairvaux ahnen konnten; bald vergegen¬ 
wärtigt sie uns in dem Schweizerbunde die Kraft eines 
freien Volkes, das für seine einfachen Sitten, für die An¬ 
hänglichkeit an den vaterländischen Boden und für die Un¬ 
abhängigkeit seines Daseyns lebt und stirbt; bald folgt sie 
auf dem atlantischen Oceane den kleinen Schiffen, durch 
welche der größte Erdtheil unsers Festlandes, Amerika, 
im Jahre 1492 entdeckt und dadurch zugleich die Auffindung 
des fünften Erdtheils vorbereitet ward; bald laßt sie vor 
unsern Angen den Freistaat der vereinigten Niederlande im 
Kampfe der Verzweiflung gegen den geistigen und bürger¬ 
lichen Druck Philipps 2 und gegen die Blutsceuen seines 
Alba entstehen; bald entwickelt sie uns die unermeßlichen 
Folgen, welche, seit der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts, 
die neuen Entdeckungen der Buchdruckerknnst und des Schie߬ 
pulvers, und neue Meinungen und Ansichten in Hinsicht der 
wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse der Men¬ 
schen hervorbrachten; bald stellt sie die Männer voll hoher 
Kraft vor uns hin, welche im Zeitalter der Kirche «Ver¬ 
besserung ewige Wahrheiten von dem nächtlichen Dunkel 
befreiten, in welches sie Unwissenheit und geistliche Herrsch¬ 
sucht gehüllt hatte; bald führt sie uns über die Leichenhügel 
derer, die im schmalkaldischen und im dreißigjährigen Kriege 
für die Durchkämpfung der r e l i g i ö se n und k i r ch l i ch e n 
Freiheit, zunächst im Geburtslande des Protestantismus, 
in Teutschland, fielen; bald warnt sie uns in den Eroberungs¬ 
und Erbfolgekriegen des ausgehenden siebenzehnten und des 
achtzehnten Jahrhunderts vor dem Mißbrauche der stehenden 
Heere für die Begründung mächtiger Zwingherrschaftcn und 
für die Unterdrückung der bürgerlichen Freiheit; daun zeigt 
sie uns seit dem Jahre 1740 daS langsame, aber unauf¬ 
haltbare Fortschreiten der meisten europäischen Völker zu 
einem bessern gesellschaftlichen Zustande, und endlich führt 
1*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.