Erster Zeitraum. 
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lich bestimmt, und jene heilige Schaar der Liebenden die 
natürliche Folge davon. 
84. 
Mysterien. Orakel. 
Der Ursprung der griechischen Mysterien verliert sich 
in ein fernes Alterthum. Nach den neuesten Untersuchun¬ 
gen darüber (von Uwaroff u. a.), hatten sie keine po¬ 
litische, sondern eine religiöse Bestimmung. Sie be¬ 
zogen sich, wie aus dem Sophokles und andern erhellt, 
auf einen bessern Zustand der Eingeweihten nach dem Tode, 
und standen entschieden unter der Leitung derPrie- 
ster. Der Monotheismus scheint, nach den orphischen 
Bruchstücken, die Grundlage dieser Mysterien gewesen 
zu seyn. 
Die Orakel, die besonders in den ersten Kulturzeit¬ 
raumen Griechenlands so wichtig und einstußreich waren, 
leiteten nicht selten mit vieler Weisheit die öffentliche Mei¬ 
nung und die gemeinschaftlichen Nationalunternehiuungen; 
besonders war das Orakel zu Delphi im In-und Aus¬ 
lande berühmt, und dort stoffen die Schatze und Reichthü¬ 
mer von mehr als einem Erdtheile zusammen. So man¬ 
chen Tyrannen bezeichnete seine Götterstimme und verkün¬ 
digte dessen Schicksal; nicht minder hat es viele Unglück¬ 
liche gerettet, so manchen Rathlosen berathen, manche gute 
Anstalt mit göttlichem Ansehen bekräftigt, so manches 
Werk der Kunst oder Muse, das zu ihm gelangte, bekannt 
gemacht, und sowohl Sitteusprüche als Staatsgrundgesetze 
geheiligt. Den größten Einfluß hatte es dadurch, daß es die 
Amphiktyonen in seinen Schutz nahm, und ihre Aussprüche 
gewissermaßen zu Gesetzen der Religion erhob. 
85. 
Bildung der Sprache. 
Unter allen diesen Einflüssen ward die griechische 
Sprache die ausgebildetste und vollendetste des Alter-
	        
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