Dritter Zeitraum.
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Re ichs ad el) waren; so nachtheilig war doch für die innere
Verbindung und den Handelsverkehr Asiens dieses Reich in
seiner spätern Vergrößerung, weil die Parther den Handels¬
weg nach Indien für alle Fremde verschlossen. Sie waren
nicht unbekannt mit der griechischen, seit Alexanders Zeiten
über Asien verbreiteten, Kultur, Kunst und Wissenschaft;
diese scheint aber doch im Ganzen zu wenig Einstuß auf
die Milderung ihrer frühern Rohheit gehabt zu haben. —
Schon durch deu Krieg der Römer gegen Pontus waren die
Parther denselben bekannter geworden; allein traurig war
der Erfolg des ersten Angriffs der Römer unter Crafsus
auf diese rohen Stamme (53 I. v. C.). Er selbst blieb
gegen sie, und sein Heer ward aufgerieben. Seit dieser
Zeit wagten die Parther öfters Einfalle in das römische
Syrien diesseits des Euphrats. Casar hatte sie
vielleicht gedemüthigt, wenn er nicht in dem Augenblicke
gefallen wäre, wo er gegen sie ziehen wollte. Ob nun
gleich die Römer den Samen der Zwietracht durch Partheien
im parthischen Reiche und in der königlichen Familie selbst
auszustreuen wußten; so wurde doch Parthien das Grab
der römischen Legionen. Nur Tr ajan behauptete auf eine
kurze Zeit ein Uebergewicht über die Parther, das Ha¬
drian bereits wieder aufgab. — Eine glückliche Empörung
der Perser (Neu-Perser) unter dem Artar erres,
Sohn des Sassan, raubte dem letzten Arsaciden, dem
Artaban 4 (Arsaces dem 29) Thron und Leben, und
bewirkte die Stiftung des neupersischen Reiches unter
Regenten aus dem Hause der Sassaniden.— Doch
dieses sind Begebenheiten, die dem folgenden Zeitraume an¬
gehören, und deren hier blos des Zusammenhanges wegen
gedacht werden konnte.
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Palästina.
Der kleine jüdische Staat, der wahrend der persi¬
schen Herrschaft einen Theil der Satrapie von Syrien ge¬
bildet und unter seinem Hohenpriester, einem Lehns-