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Dritter Zeitraum. 
173. 
Casar in Gallien. 
Calar war in dieser Zeit zwar von Rom abwesend; 
durch sein Geld leitete aber eine mächtige Parthei die öffent¬ 
lichen Angelegenheiten nach seinen Absichten. — Mit glan¬ 
zendem Erfolge bezeichnete er seine Vorschritte in Gallien. 
Nicht nur, daß er hier ein Heer bildete und übte, auf wel¬ 
ches er sich verlassen konnte, und daß er hier Reichthümer 
erwarb, die ihn von seinen Schulden befreiten und ihm für 
die Zukunft neue Kraft zu politischen Unternehmungen dar¬ 
boten; er brachte auch das Schrecken des römischen Namens 
in Gegenden, wo er bisher noch unbekannt gewesen war. 
Die helvetische n Völkerschaften versuchten damals, Wohn¬ 
sitze in Gallien sich zu verschaffen; allein Casar schlug sie 
zurück, vereinte die Bvjcr mit den in Gallien wohnenden 
Aeduern, und befahl den Helvetiern, die in ihrem 
Vaterlande zerstöbten Städte wieder aufzubauen. 
Da baten ihn die gallischen Völkerschaften an der Loire 
und Saone um Hülfe gegen den mächtigen Anführer (König) 
1 e u t sch e r Horden, den A r i o v i ff, der sich auf Kosten der 
Arverner und Seguaner zwischen dem Rheine und der 
Saone ausgebreitet hatte. Die Römer hatten wenig Nei¬ 
gung, gegen die mit unerschütterlicher Tapferkeit kämpfenden 
Teutschen zu stehen; auch erlitt Casar zwei Niederlagen; 
als er aber von neuem den Muth seiner Legionen belebte, 
warf er sich kwi Besançon auf das befestigte Lager des 
Ariovist, rieb 80,000 Teutsche auf, und verjagte den Rest 
über den Rhein, über welchen Ariovist selbst in einem 
Kahne sich siüchtere. Nach dieser Niederlage ward A r i o v i st s 
Name in der Geschichte nicht weiter genannt. 
Um Rom naher zu seyn, hielt Casar (67) die nächsten 
Winterquartiere zu Lucca. P o m p e j u s und C r a ssu s 
sahen nicht ohne Eifersucht der Thätigkeit der cäsarianischen 
Parthei in Rom zu, und gingen nach Lucca, um dort mit 
dem Cäsar ihr Interesse auszugleichen. Sie erneuerten hier 
(56) ihre bereits abgeschlossene Verbindung auf die Bedin-
	        
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