fullscreen: Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien

1112 Surena — 
Verhüllten Hauptes wurde der Delinquent gegei¬ 
ßelt und sodann mit Beil oder Schwert hinge¬ 
richtet oder gekreuzigt. Wenn der Leichnam den 
Angehörigen nicht auf besondere Erlaubniß zurück¬ 
gegeben wurde, so blieb er unbeerdigt liegen oder 
wurde in den Tiber geworfen. Im Felde erfolgte 
die Hinrichtung vor der porta decumana (s. 
Disciplina militaris, 10.). 
Surena, Zovgjvag, hieß bei den Parthern der 
höchste Würdenträger nach bem Könige, der dem 
den Thron besteigenden bas Diadem anfsetzte. 
Tac. ann. 6, 42. Der Name entspricht etwa bem 
türkischen Groß-Vezir. 
Siirreiitum, Zovqqsvzov , alte Stabt Campa- 
niens auf ber vorspringenben Lanbspitze bes Pro- 
munturium Minervae, welches ben puteolanischeu 
Meerbusen von bem pästanischen trennt, an er¬ 
sterem; jetzt Sorrento. Die Hügel ber Umgegend, 
Surrentini Colles, lieferten einen trefflichen Wein. 
Liv. 22, 61. I’lin. 3, 5, 9. 14, 6, 8. Ov. met. 
15, 710. Hör. cp. 1, 17, 52. sät. 2, 4, 55. Strab. 
5, 243. 247. 
Susa, ro: Uovaa, j. Sns, Hauptstabt ber per¬ 
sischen Provinz Sufiana, schon von Aischylos (Pers. 
117.) genannt, wegen ihres heißen Klimas Winter- 
resibenz ber Könige, in ber Lanbschast Kissia, 
zwischen ben Flüssen Choaspes unb Eulaios. Sie 
erhielt ihren Namen von ben in ber Nähe zahl¬ 
reich wachsenden Lilien (Susan). Sie war recht¬ 
winklig gebaut, im Umfang von 120 Stabien, 
hatte keine Mauern, wohl aber eine befestigte 
Burg (ra Ms^vovlk, Hdt. 5, 53.), welche ben 
Palast unb eine Hauptschatzkamiuer ber Könige 
enthielt. Nach Einigen sollte bie ganze Stabt nur 
ans Ziegeln unb Erbpech gebaut sein. In Susa 
feierten Alexanber unb seine Felbherren ihre 
große Hochzeit mit Perserinnen. Strab. 15, 727 ff. 
Susarion, ZovouqCwv , Sohn bes Philinos 
aus bem Flecken Tripobiskos in Megara, kam 
nach Attika unb trat hier zuerst um 570 v. C. mit 
Komöbien auf, inbent er wahrscheinlich bie in 
Megara bei ber Weinlese üblichen Stegreifscherze 
in ein Metrum brachte. Der Dionysoseult in 
Attika bot basür eine Grnnblage. 
Susceptor hieß ber Provittzialstener-Eiiinehmer 
i» ber Kaiserzeit, anfangs von ben stäbtischen 
Senaten (Curien), später von ben kaiserlichen 
Beamten ernannt. 
Susiäua, rj Zlovaiavt], 2Jovoig, ZovGirig, früher 
Kissia genannt (bas heut. Chusistan), Provinz bes 
persischen Reiches, bilbete eine große, mit Baby¬ 
lonien zusammeuhängeube, von allen übrigen 
Nachbarläitberit aber burch hohe Gebirge getrennte 
Ebene; es grenzte gegen O. an Persien, gegen 
S. an die innerste Spitze des persischen Meer 
busens, gegen Westen an Mesopotamien und As¬ 
syrien (Tigris und Gebirge), gegen N. au Medien. 
Das Land hatte in den südlichen Strichen eine 
drückendere und ausfallendere Hitze, als die übri¬ 
gen Küstenländer des persischen Meerbusens, da 
es hier den heißen Süd- und Westwinden aus¬ 
gesetzt war; die nördlicheren Striche hatten ein 
gemäßigteres Klima. in den Gebirgen selbst war 
es rauh und kalt. Die sumpfige Küste ausgenom¬ 
men war das Land fruchtbar und lieferte viel 
Getreide und.Wein; auch fanden sich viele Naphtha- 
qucllen. Das nördliche Grenzgebirge führte die 
Namen Charbanos und Kambalidos (Theile des 
- Sybaris. 
heut. Elweud); der die Ostgrenze bildende Pa- 
i achoatras enthielt die £ovoiadag nizgai oder 
nvXtxi, d. h. den heutigen Paß Kelah Sefid am 
obern Tab. — Die Flüsse münden sämmtlich iit 
den persischen Meerbusen: Oroatis (j. Tab), 
Eulaios (j. Kantn) und Choaspes (j. Kerkah), 
Nebenflüsse des die Westgrenze bildenden Tigris. 
Die Bewohner, Uovolocvol, ZWaiot, aehörten 
dem syrischen Volksstamm an, in den "Ebenen 
friedliche Ackerbauer, in den Gebirgen wild und 
räuberisch, so daß sie selbst den persischen Königen 
bei ihren Reisen von Snsa nach Persepolis ein 
Lösegeld abverlangten. Folgende Gaue und Völ¬ 
kerschaften sind bekannt: die Uxier in Uxiana 
auf ben östl. Gebirgen, nörblich bie Messabaten 
in Messabatene, norbwestlich bie Kossaier in 
Kosfaia, die Elymaier, bie Kissier, bie Gaue 
Eharakene unb Melitene. Die bebeutenbsten 
Städte waren Snsa (s. b.), Selenkeia, Azara, 
Aginis, Babake. Strab. 15, 727 ff. 
Snspensüra, ber behufs ber Heizung hohl¬ 
gelegte Fußboben, s. Haus, 11. 
Sutlml, Castell Nnmibiens, wo Jngurtha feine 
Schatzkammer hatte, von Einigen für bas spätere 
Calama, zwischen Hippo Regins unb Cirta, ge¬ 
halten. Sali. Jug. 37. 
Sutor, griech. oxvzozofiog, allgemein ber Leber¬ 
arbeiter, speziell ber Schuster; sutor cerdo ober 
s. veteramentarius ber Schuhflicker. Die Schuh¬ 
macher arbeiteten wie bei uns fitzenb unb be¬ 
dienten sich zum Schneiden bes Lebers in Streifen 
mehrerer Arten von Messern, unb zwar bes ge- 
rabschneibigen scalprum, a^CXri, a^idiov, unb bes 
runbfchneibigen culter crepidarius, zo/ievg, ne- 
QLzouevg, zum Zusammennähen, nachbetn burch 
die Ahle, subula, fistula sutoria, oTtrjziov, onsvg, 
K£vzrjzi]Qi.ov, Löcher gebohrt worben, ber Thier¬ 
sehnen; bie Schuhe selbst würben über bem Lei¬ 
sten, forma calcei, -KaXanovg, •naXÖTiovg, hkIo- 
Ttodiov, gearbeitet, geglättet unb mit bem Schuster¬ 
schwarz gefärbt. Vgl. bas nähere bei Blümner, 
Technologie unb Terminologie I, S. 268 ff. 
Sutrium, Zovzqlov, Stabt Etruriens an ber 
Ostfeite bes ciminifchen Bergwaldes, feit 383 v. 
C. römische Colonie, j. Sutri mit Resten alter 
Mauern. Liv. 6, 3. 9, 32. 35. 10, 14. 27, 9. 
Flut. Catn. 35. Strab. 5, 226. 
Svardones, suevisches Volk im itörblicheit Ger¬ 
manien, rechts vom Albisfluß, zwischen ben Sa- 
xones.uttb Langobarden, vielleicht an betn Flü߬ 
chen Schwartau, oberhalb ber Münbuitg ber Trave. 
Tac. Germ. 40. 
Syagrius, Sohn bes Aegibins, schützte nach 
beffen Tode (484) als Statthalter mit Hülse bes 
Fratikenkonigs Ehilderich bie römischen Landfchas- 
ten in Gallien gegen bie attbringcnben Franken, 
bereu König Chlodevig in Verbindung mit Rag- 
nachar, bem Könige eines anbern Theils ber sali- 
schen Frauken, ihn angriff uttb in der Schlacht 
bei Soissons 486 dergestalt schlug, daß er zu 
dein Könige der Westgothen Alarich II. floh; von 
diesem an Chlodevig ausgeliefert, erlitt er den 
Tod. Mit seinem Sturze war der weströmischen 
Herrschaft in Gallien ein Ende gemacht. 
Sybaris, Zvßagig, berühmte, von Achaiertt 
und Troizenieru um 720 v. C. gegründete mit) 
nach der gleichnamigen Quelle bei Bura in Achaia 
genannte, griechische Colonie an der Küste Luea-
	        
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