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Braver G yldaten.
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gleich nachher drey Schwadronen feindlicher Reiter erkann,
ten und hitzig verfolgten, glücklich davon, weil er die
Gegend um die Stadt und alle Schlupfwinkel sehr genau
kannte.
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In dem vorletzten französisch, preußischen Kriege hatte
Prinz Ludwig (Louis) von Preußen die Brücke von
Saalftld zu vertheidigen, und dem jenseits stehenden
Feinde den U.bergang zu wehren. Diesen Auftrag glaubte
er am besten dadurch erfüllen zu können, wenn er den
Feind angriffe und ihn zurücktriebe. Er besetzte daher
die Brücke nur schwach, gieng mit seinem ganzen, gegen
7000 Mann starken Korps hinüber, und griff Morgens
halb neun Uhr die Franzosen an, welche er auf 6000
Mann stark schätzte. Der Feind wich der Wuth dieses
Angriffes, bis er sich an das Korps des Marschalls Lau¬
nes (Lann) anlehnen konnte, von dessen Ankunft der
Prinz noch keine Kenntniß hatte. Ludwig bekam eine
Bleffur am linken Arme. Da er die Wichtigkeit dieses
Passes kannte, so fuhr er fort, der französischen Tapfer¬
keit lebhaften Widerstand entgegen zu setzen. Aber seine
Preussen sanken Leiche an Leiche. Er selbst sah sich vom
Feinde umgeben, mehrfach verwundet, und nur Tod oder
Gefangenschaft vor sich. Aus neun Wunden strömte be¬
reits sein Blut, — seine rechte Hand war gelähmt —
und da er nicht mehr fechten konnte, so bat er nur die
Krieger, nicht zu weichen. „Pardon!" — riefen ihm
die Feinde zu, welche seinen Muth ehrten, und das Aeus-
ferste vermeiden wollten. — „Nimmt keinen Pardon an!"
— rief er — „Kinder vorwärts!" — Das Gedränge
wurde dichter. Er kam zwischen die Feinde. Noch einmal
bot man ihm Schonung — er verschmähte siê. Da
sprengte ein Quartiermeister vom roten französischen Hu¬
saren - Regimente heran, und stieß ihm seinen Säbel in
die linke Brust. In dem nämlichen Augenblicke fuhr ihm
auch eine Gewehrkugel in's Herz. Er starb in den Ar,