Brave. Soldaten. 71
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Laufbahn meinem Monarchm^und dem Staate leistete —
wer ein braver Kerl ist, und es treu mit seinem Könige
meint, wiederholt ihn mit mir: unbesiegt oder todt!" —
Angefeuert von dem Muthe des Helden, wiederholte die
gesamnue Garnison diesen Schwur, und Pillau genießt
die ruhmvolle Ehre, nebst Colberg, Silberbcrg, Graudenz,
Glatz und Kose! nicht eingenommen wo>den zu seyn.
Vergebens war es, daß schon in Alt-Pillau — einem der
Stadt und Festung nahe gelegenen Dorfe — die Franzo¬
sen ihre Batterie eröffneten; daß die Einwohner ihn fle¬
hentlich baten, sie durch einen hartnäckigen, bey aller
Anstrengung doch fruchtlosen Widerstand nicht unglücklich
zu machen: er hielt fest nnd unerschütterlich, und
wankte nicht auf dem Wege der Pflicht und der Ehre.
Vier und zwanzig Stunden lang hörte man zu Königs¬
berg die fürchterliche Kanonade so, als ob sie vor den
Thoren der Stadt wäre, obgleich Pillau sieben Meilen
davon entfernt liegt.
Gutmüthige Krieger.
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Äer französische General Marceau (Marso), der nach¬
mals an einer in der Schlacht bey Altenkirchen erhalte¬
nen Wunde starb, kam im I. 1795, nicht lange nach
dem Vorrücken der Moreau'schen Armee in Schwaben,
in ein Würtembergisches Dorf. Er hatte vor seiner An¬
kunft schon von den Pferden des dasigen Amtmannes,
vom Requiriren derselben u. s. w. sprechen hören. Kaum
war er einige Zeit im Wirthshause, als er sich nach dem
Amtmanne, dessen Charakter und Betragen gegen seine
Untergebenen genau erkundigte. Alle Anwesenden gaben
dem Amtmanne das beste Zeugniß, und rühmten seine
Gerechtigkeltsliebe, Sanftmuth und väterliche Gesinnung