Zusammensetzung und Verwaltung des Heeres 
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Die Kavallerie-Regimenter gliedern sich in 5 Eska- 1250 
drons von je 130—140 Mann. Die Eskadron, welche der Könn 
panie bei den Futztruppen entspricht, wird von einem Rittmeister ge¬ 
führt und ist in Unteroffiziers-Beritte und Offiziers-Beritte (den 
Korporalschaften und den Inspektionen der Infanterie entsprechend) 
eingeteilt. 
Die Feldartillerie-Regimenter bestehen meist aus 1251 
zwei Abteilungen (den Bataillonen entsprechend), deren jede 
regelmäßig 3 Batterien von je 100—130 Mann umfaßt. Bat¬ 
teriechef ist der Hauptmann. Bei sog. reitenden Batterien 
ist die Mannschaft beritten, bei den fahrenden Batterien 
wird sie auf den Geschützen oder Wagen mitgeführt. Jede Batterie 
hat 4 oder 6 Geschütze nebst Fahrzeugen; sie zerfällt in „Züge" von je 
2 Geschützen unter einem Leutnant als Zugführer. Jedes einzelne 
Geschütz wird von einem Unteroffizier (Geschützführer) kommandiert. 
Die Jäger und Schiitzen, die Pioniere und der 
Train sind nicht in Regimenter, sondern nur in Bataillone for¬ 
miert. 
3. Der Generalstab. 
Außerhalb der bisher erwähnten Truppenkörper steht der Ge- 1252 
neralstab der Armee. Die ihm angehörenden Offiziere bilden ein be¬ 
sonderes Korps mit eigener Uniform 10 11 und bevorzugtem Avance¬ 
ment. 
Der große General st ab in Berlin 11 hat irrt Frieden 1253 
die kriegerische Tätigkeit des Heeres vorzubereiten. Dahin gehört 
das Entwerfen und Ausarbeiten genauer Pläne für die im Kriegs¬ 
fall eintretende Mobilmachung (d. h. Kriegsbereitmachung) des 
Heeres und für die Zusammenziehung und die Operationen der 
Armeen, ferner das Sammeln von Nachrichten und statistischem Ma¬ 
terial über die fremden Heere, die Herstellung genauer Karten für 
das eigene Land und die etwaigen ausländischen Kriegsschauplätze, 
sodann die Ausbildung von Ofiizieren für die höhere Truppenfüh¬ 
rung und endlich die Pflege der kriegswissenschaftlichen Bildung na¬ 
mentlich durch Studium und Bearbeitung der Kriegsgeschichte. Im 
Kriege unterstützt der große Generalstab die oberste Heeresleitung 
durch Erteilen, von Auskunft über das feindliche Heer und den Kriegs- 
10 Die Generalstabsosfiziere tragen an den Seiten der Beinkleider 
breite rote Streifen; diese sind aber zum Unterschied von den Gencrals- 
ftreifen nicht hellrot lziegelrot), sondern bläulichrot (himbeerrot). 
11 Außer dem großen Generalstab in Berlin gibt es noch einen bayeri¬ 
schen in München und einen sächsischen in Dresden.
	        
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