Object: Die Begründung des Deutschen Reichs in Briefen und Berichten der führenden Männer

finanzielle Abmachungen mit dem Bunde zugunsten des 
bayrischen Gesandtschaftswesens. 
Die große Mehrzahl dieser Zugeständnisse smd Bayern 
allein mit Ausschluß aller übrigen dem Lunde beigetretenen 
Staaten bewilligt worden. Sie sind also wirkliche Privi¬ 
legien, mittels welcher der Krone Bayern eine mittelbare 
Einflußnahme auch auf europäische Verhältnisse gesichert 
ist, und Eure Königliche Majestät wollen All er höchst sich 
versichert halten, daß deren Einräumung nicht ohne Blühe 
und ohne Kampf erlangt worden ist. 
Über die militärischen Verhältnisse erstattet Zrecherr 
v. pranckh . . . gesonderten Bericht . . . 
Versailles, den 25. November 1870. 
Eurer Königlichen Majestät beehre ich mich, die bereits 
telegraphisch erstattete Anzeige zu bestätigen, daß die Unter¬ 
zeichnung des Verfassungsbündnisses und seiner Beilagen 
am 23. abends stattgefunden hat. Nachdem von den um¬ 
fassenden Aktenstücken erst eine Abschrift vorhanden war, 
wurde im Laufe des gestrigen Tages das zweite Exemplar 
angefertigt und letzteres nach geschehener Kollationierung 
gestern abends von den beiderseitigen Bevollmächtigten 
unterzeichnet. 
8. 
Verhandlungen über den Eintritt Württembergs in 
den Norddeutschen Bund. 
a) fl u s den Aufzeichnungen des Ministers 
Zreiherrn v. M i 11 n a ch t.1) 
— flm 22. Oktober in Versailles angekommen, 
wurden mein Kollege (Kriegsminister v. Suckow) und ich 
am 23. von Bismarck empfangen. Der Kanzler betonte 
wiederholt den Standpunkt Preußens, auf die Ent¬ 
schließungen der süddeutschen Staaten keinen Druck zu üben 
und ihnen den Eintritt in einen Deutschen Bund nach Mög¬ 
lichkeit zu erleichtern. Zugleich wurde uns eröffnet, daß 
zunächst Vorverhandlungen geführt werden sollten und zwar 
!) Rückblicke, Stuttgart- unb Berlin 1909, 5. 112 ff. 
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