24 
Karl zu Friedrich: „Sieh', hier liegt ein Stock; komm', wir wollen 
den Hund damit schlagen!" Friedrich antwortete: „Nein, die Mutter 
hat es verboten." Karl sagte: „Ach, so hat es die Mutter nicht 
gemeint; komm' nur, der Hund kann uns doch nichts thun — wir 
haben ja einen Stock." Friedrich ging mit. Als sie dem Hunde zu 
nahe kamen und ihm mit dem Stocke drohten, sprang er aus seiner 
Hütte und biß die Knaben ins Bein. 
Es giebt gute und böse Kinder. Karl und Friedrich waren 
böse, denn sie gehorchten ihrer Mutter nicht. Friedrich wollte anfangs 
das Böse nicht mit thun; er ließ sich aber von Karl verführen 
— er sündigte. — Auch unter den Erwachsenen giebt es gute und 
böse Menschen. Die bösen Menschen gehorchen dem lieben Gott nicht 
—- sie sind ihm ungehorsam. 
Ich habe euch in der letzten Stunde von Adam und Eva erzählt. 
Diese beiden ersten Menschen waren anfangs gut und fromm. Es 
war aber in dem Garten ein böses Tier, eine böse und „listige" oder 
kluge Schlange, welche die Menschen zum Bösen, zur Sünde verführte. 
Als Karl und Friedrich wieder zur Mutter kamen, schämten sie 
sich, weil sie ungehorsam waren. Als Gott zu Adam und Eva in 
den Garten kam, schämten sich die letzteren auch und versteckten sich. 
Auf Sünde folgt Strafe. Und Gott hat die Menschen auch ge¬ 
straft. Laßt euch jetzt erzählen! 
2. Darbietung. 
Die Erzählung. 
Und Gott der Herr pflanzte einen Garten, das Paradies, und ließ darin 
wachsen allerlei Bäume. Die waren lieblich anzusehen, und es war gut davon 
zu essen. Auch viele Tiere waren in dem Garten. In dieses schöne Paradies 
führte Gott die Menschen, daß sie darin wohnen sollten. Da sprach der liebe 
Gott zu Adam und Eva: „Ihr könnt von allen Bäumen im Garten essen, aber 
von einem Baume, welcher mitten im Garten steht, sollt ihr nicht essen. Denn, 
wenn ihr davon esset, werdet ihr des Todes sterben. 
Es war aber in dem Garten eine böse, listige Schlange. Die sprach zuni 
Weibe: „Hat Gott wirklich gesagt, ihr sollt nicht essen von den Früchten des 
Baumes mitten im Garten?" Das Weib sprach: „Wir essen von allen Bäumen 
im Garten, aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott 
gesagt: ,Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, damit ihr nicht sterbet?" 
Da sprach die Schlange zum Weibe: „Ihr werdet gewiß nicht davon sterben, 
sondern, wenn ihr davon esset, werdet ihr sein wie Gott." Da nahm Eva eine 
Frucht von dem Baume und aß und gab dem Adam auch davon, und er aß.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.