Full text: Das vierte Schuljahr

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Eigensucht, Undankbarkeit. Er brachte Gott wohl ein Opfer, er diente 
damit Gott wohl äußerlich, aber sein Herz war ferne von Gott. Er 
beachtete nicht, was der fromme Sänger später aussprach: „Herr, du 
erforschest mich und kennest mich —; du verstehest meine 
Gedanken von ferne." Doch nicht nur Kains, auch unserem 
Herzen haftet viel Sünde an; denn wir sündigen täglich viel. Darum 
vergiß nicht das tägliche Gebet: Schaffe in mir, Gott, ein reines 
Herz und gieb mir einen neuen gewissen Geist." — Lied: 
„Ein reines Herz, Herr, schaff in mir . . . ." Str. 1 und 2. (Diese 
beiden Strophen können zur Belebung des Unterrichtes sowohl als 
auch zur Erhebung des Gemütes gesungen werden.) 
3. Gott warnt Kain mit liebenden aber eindringlichen Worten vor 
der Sünde. Durch welche Stimme läßt Gott auch uns deutliche 
Warnungsrufe zugehen? Gewissen. Was verursacht uns dasselbe, wenn 
wir Böses gethan haben? Qual. Was bereitet es uns jedoch, wenn 
wir vor Gott recht gethan haben? Freude. Das lernt ihr in dem 
Verslein: „Ein Glöcklein hängt in deiner Brust, 
Das hat gar hellen Schlag . . . ." 
4. Dieses Glöcklein ist Gottes rufende, ermahnende und warnende 
Stimme. Damit ruft er uns so oft zu sich, auch heute wieder. Darum 
zuletzt, lieben Kinder, verschließet nie eure Ohren oder Herzen vor dem 
Ruse des Herrn, sondern gedenket der Mahnung des Schriftwortes: 
„Heute, da ihr seine Stimme höret, verstocket eure Herzen nicht!" 
Wa. 
5. Dir Sündflut. 
Vorbereitung. 
Der liebe Gott hat uns die heiligen zehn Gebote gegeben, damit 
wir unser Leben, unseren Wandel danach einrichten sollen. Wovor 
sollen wir uns hüten? Vor Übertretung. Was begehen wir, wenn 
wir die Gebote übertreten? Sünde. Was droht Gott den Sündern 
an? Strafe. An welchen Personen haben wir schon gesehen, daß der 
Herr seine Drohung erfüllt? Adam, Eva, Kain. Sehen wir uns nun 
einmal die Menschen an, wie sie sich in unserer Zeit gegen Gott und 
seinen Willen verhalten, so werden wir finden, daß sie denselben un¬ 
zählig oft verachten und kaum daran denken, daß sie gegen Gott ge¬ 
sündigt haben. Wozu hat z. B. der Herr den Feiertag oder Sonntag 
bestimmt? Zum Gottesdienst. Was verrichten aber viele Menschen an 
Seidel, Das vierte Schuljahr. g
	        
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