Full text: Das vierte Schuljahr

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Fingerzeig für das Wohl und Wehe seines Landes liege und daß die 
Träume von großer Wichtigkeit seien. Was wollte er deshalb gern 
wissen? Bedeutung der Träume. Wer soll ihm die Deutung sagen? 
Traumdeuter. Diese Weisen verließen sich auf ihre Wissenschaften, 
auf ihre Gelehrsamkeit. Durch die Sinnbilder der Landwirtschaft 
Hütten sie leicht aus die Deutung kommen können, aber Gott ver¬ 
finsterte ihren Verstand. Wen hatte er zur Deutung ausersehen? 
Joseph. Was war daher den Traumdeutern nicht möglich? Träume 
auslegen. Aus wen hatte sich dagegen Joseph schon damals im 
Gefängnis beim Auslegen der Träume verlassen? Gott. Die Traum¬ 
deuter mußten erkennen die Wahrheit des Dichterwortes: 
„Unser Wissen und Verstand 
Ist mit Finsternis umhüllet, 
Wo nicht deines Geistes Hand 
Uns mit hellem Licht erfüllet; 
Gutes denken, thun und dichten 
Mußt du selbst in uns verrichten." 
Unverrichteter Sache müssen sie daher Pharao verlassen. Welche 
Erinnerung läßt Gott jetzt in deni Mundschenk wach werden? Er¬ 
innerung au das Gefängnis. Erzähle, wie der Schenke über Joseph 
berichtet! (Geschieht.) Er setzt hinzu „wie er uns deutete, so ist es 
uns ergangen." Welche Hoffnung müssen diese Worte in Pharao er¬ 
wecken? Daß Joseph auch seine Träume deuten kann. Von Woche 
zu Woche, von Monat zu Monat hatte Joseph auf die Dankbarkeit 
des Schenken gewartet. Seine Hoffnungen schienen vergeblich. Doch 
„Hoffnung läßt nicht zu Schanden werden". Durch welchen Befehl 
Pharaos tritt die Befreiung ein? Joseph aus dem Gefängnis holen. 
Wie bereitet sich Joseph auf den Besuch bei dem Könige vor? Haar 
scheren und neue Kleider anziehen. In Josephs Volke, bei den Is¬ 
raeliten, war es Sitte, das Haar lang zu tragen. Die Ägypter da¬ 
gegen trugen stets kurzes Haar und nur zur Zeit tiefer Trauer ließen 
sie dasselbe lang wachsen. Durch diese Beachtung ägyptischer Sitte 
will Joseph dem Pharao, dessen Unterthan er jetzt ist, Ehrfurcht er¬ 
weisen. Er erfüllt das Gebot (1 Petri 2, 17) „Fürchtet Gott. Ehret 
den König!" So tritt er vor den König, wartend der Dinge, die da 
kommen sollen. 
Merkt: Durch den Traum des Schenken mar der Weg zur Befreiung 
gebahnt; durch die Träume Pharaos tritt die Befreiung ein.
	        
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