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nicht mehr zu gehorchen. Das ist ganz verkehrt gedacht. Die Eltern
sind immer deine Eltern, wenn du auch noch so groß bist.
d) lieb und wert halten—. Erzähle, wie Joseph seinen Vater
lieb und wert hielt! In eurem Lesebuche steht eine Geschichte von
einem Rittmeister Kurzhagen. Erzähle, wie er seinen Vater lieb und
wert gehalten hat! Auch ihr habt eure Eltern lieb. Das wird euch
jetzt nicht schwer, da ihr alle Tage von den Eltern mit Wohlthaten
überschüttet werdet. Das soll aber auch so bleiben, wenn ihr größer
werdet und ihr für euch selber sorgen müßt. Im Alter werden die
Eltern krank und schwach und können nicht mehr arbeiten. Was wirst
du thun? Du kannst ihnen zwar nicht alle Wohlthaten vergelten, aber
du sollst au ihnen Gutes thun, was in deinen Kräften steht. Und
wenn sie gestorben sind, so sollst du ihr Andenken stets hochhalten.
Wie zeigte Joseph, daß er seinen Vater noch nach seinem Tode lieb
und wert hielt? Wie kannst du deine Eltern noch im Grabe lieb und
wert haben? (Pflege des Grabes; ihre ermahnenden Worte beherzigen
und danach leben.)
Zusammenfassung: Wir sollen unsere Eltern lieb und wert
haben.
System: a) Sirach 7, 29. Ehre deinen Vater von ganzem Herzen
und vergiß nicht, wie sauer du deiner Mutter geworden bist.
b) Sirach 3, 14. Liebes Kind, pflege deines Vaters im Alter —.
c) Epheser 6, 1. Ihr Kinder seid gehorsam —. Sprichwort: Ein
gutes Kind gehorcht geschwind.
d) 1 Timoth. 5, 4. So aber eine Witwe Kinder oder Neffen hat—.
„O lieb, so lang du lieben kannst" —. „Wenn du noch eine Mutter
hast" —.
Methode: a) der 19. Juli 1870. Zeige, wie Kaiser Wilhelm I.
seine Mutter in Ehren hielt! Wende an auf die Eltern: „Vor einem
grauen Haupte sollst du aufstehen und die Alten ehren!"
b) Erkläre: „Willig Herz macht leichte Füße." Führe Beispiele
an, wie du deinen Eltern dienst. Wie kannst du es dem Edelknaben
nachmachen? Wie verwendest du das Geld, welches du verdienst, wenn
du konfirmiert sein wirst?
c) Saul verlangt von seinem Sohne Jonathan, er solle David
töten. Warum gehorcht er nicht? War es recht, daß er nicht ge¬
horchte? Wie hätte Jakob sagen müssen, als Rebekka ihn veranlaßte,
seinen Vater zu belügen und zu betrügen? Wem muß man in solchen