Full text: Fröhlicher Anschauungsunterricht in Stadt- und Landschulen

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geben. Ich will Ihnen etwas aufschreiben, das lassen Sie rasch 
in der Apotheke holen. Ihr Mann muß davon alle halbe Stunde 
einen Teelöffel voll trinken." Der Doktor setzte sich an den Tisch, 
holte ein Buch aus der Tasche und schrieb etwas auf ein loses 
Blatt. Als er fertig war, sagte er: „Schicken Sie also die Minna 
sofort in die Apotheke und lassen Sie das (Rezept, die Medizin) 
zurechtmachen. Außerdem müssen Sie ihrem Mann kalte Um- 
schl ge auf die Brust legen, damit die Fieber heruntergehen. 
Dann wird es schon wieder gut werden." Die Mutter gab mir 
Geld und den Zettel, und ich lief so schnell ich konnte re. re. 
Ausmalen des weitern Verlaufs der Krankheit — wie der Arzt 
alle Tage kommt — wie er neue Medizin verschreibt — wie auch 
die Nachbarsleute sich nach dem Kranken erkundigen — wie die 
Mutter in großer Besorgnis ist — was die Kinder untereinander 
von der Krankheit des Vaters sich erzählen — endlich Besserung 
— Aufstehen — Gesundsein — Freude. 
Begriffliches: Arzt, Rezept, Apotheke, Lungenent¬ 
zündung, Fieber. 
51. Als wir umzogen. Erzähle, wie es beim Umzug zugeht! 
. . . . Es gefiel uns nicht mehr in der alten Wohnung, sie war 
feucht. An den Wanden sah es immer so weiß (grau) aus. Das 
war Schimmel, und wenn meine Mutter den Schimmel wegge- 
putzt hatte, so kam er nach zwei, drei Tagen doch wieder. Da 
guckte mein Vater einmal in die Zeitung, auf die letzte Seite 
und sagte: „Hier (in der Wilhelmstraße Nr. l6) ist eine Wohnung 
zu vermieten. Die paßte uns vielleicht. Komme einmal mit, 
Frau. Die Mutter zog ihren neuen Mantel an und setzte ihren 
Hut auf. Dann nahm sie die Handschuhe und den Schirm und 
sagte: „So, nun könnten wir gehen." Vater und Mutter gingen 
.fort, ich ging auch mit. Die neue Wohnung gefiel uns. Es 
waren 4 Stuben darin und eine Küche. Der Vater mietete die 
Wohnung von einem Mann. Dem gehörte das Haus. (Hausbe¬ 
sitzer!) Am 1. April mußten wir einziehen. Es war bald so 
weit. Ta hatten Mutter und Vater viel Arbeit. Was denn?... 
Am 1. April (morgens) fuhr ein großer Wagen vor unser Haus. 
Das war der Möbelwagen. Der sah aus wie eine ganz große
	        
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