II. Erdkunde.
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4. Das Fichtelgebirge liegt in der Hütte Deutschlands, von ihm strahlen
gleichsam vier Gebirge aus (nenne sie!), und vier Flüsse (nenne sie!) eilen von ihm
hinab. Diese sühren ihr Wasser dem Rheine, der Donau und der Elbe zu. Die
Bewohner sind größtenteils Waldarbeiter, Weber oder Glasbläser. — Die bedeutendste
Stadt in der Nähe des Gebirges ist das bayrische Hof (41; Eisenbahnknotenpunkt).
5. Der Jura umsäumt den Osten und Süden des Stufenlandes in einem weiten Bogen.
Sein nordöstlicher, niedrigerer Geil heißt Fränkischer (d. i. bayrischer) Jura, sein südwest¬
licher Teil Schwäbischer (d. i. württembergischer) Jura oder Rauhe Nlb. Der Jura be¬
steht aus Ralkstein, der verhältnismäßig leicht verwittert und daher viele Spalten und höhlen
besitzt. Deshalb versickert das Regenwasser rasch, und die Hochfläche hat häufig unter Trocken¬
heit zu leiden. Durch künstliche Bewässerung ist es jedoch gelungen, den Boden anbaufähig
zu machen. — Bei Solnhofen im Durchbruchstale der Nitmühl, die zur Donau fließt,
findet man den feinkörnigen Ralkstein, der für den Steindruck (Lithographie) verwendet wird.
Dem Jura sind zahlreiche Bergkegel vorgelagert. Ruf zwei von ihnen hatten
die hohenzollern und die Hohenstaufen ihre Stammburgen errichtet. Nach dem
Neckar zu erhebt sich ein niedriges, bewaldetes Bergland, dessen einzelne Züge ver¬
schiedene Namen tragen (Frankenhöhe, Steigerwald).
6. Da$ !MarIcttt6 oder das Schwäbische Stufenland (württembergisch). Das
Dom Neckar (Ouelle?) und seinen Nebenflüssen Rocher und Jagst durchströmte
Gebiet ist sehr anmutig. Da der Boden fruchtbar ist, und da sich außerdem ein
reger Gewerbfleiß entwickelt hat, ist das Land dicht bevölkert: Eßlingen (32) und
Heilbronn (43) sind wichtige Fabrikstädte. Nuch Stuttgart (286), die Hauptstadt
des Röuigreichs Württemberg, besitzt bedeutende Industrie,- es ist einer der hauptsitze
des deutschen Buchhandels und der damit verbundenen Gewerbe. Im Westen der
Landschaft liegt das badische Pforzheim (69; Gold- und Silberwaren). In
Tübingen (19) befindet sich die württembergische Landesuniversität.
7. Das Mainland oder das Fränkische Stufenland (bayrisch), a) Das Tal des
Ria in es (beschreibe seinen Lauf!) hat ein mildes Rlima und ist sehr fruchtbar. Bei
Bayreuth (34) überwiegt allerdings noch die gewerbliche Beschäftigung (Baum¬
wollenweberei), bei Bamberg (48) aber ist Blumen-, Gemüse- und Obstbau der
Haupterwerbszweig der Bevölkerung. In der Gegend um würz bürg (84; Universität)
tritt zur Garten- und Feldwirtschaft noch ergiebiger Weinbau.
b) Das von der Rednitz durchflossene Gebiet ist fast durchweg sandig. Nn vielen
Orten erntet man Hopfen; den größten Teil des Landes aber nehmen Riefernwälder ein.
Der geringe Bodenertrag nötigte die Bewohner von jeher zur Gewerbtätigkeit, durch die
sich Nürnberg (333) zu einer ansehnlichen Großstadt entwickelt hat. Die Spielwaren
(,.Nürnberger Tand"), Bleistifte und Nketallarbeiten Nürnbergs werden hoch geschätzt. Die
Stadt verdankt ihre Bedeutung aber auch der Lage an dem Rreuzungspunkte wichtiger Han¬
delsstraßen, an deren Stelle jetzt Eisenbahnen getreten sind. Die Burg, auf der die hohen¬
zollern als Burggrafen wohnten, ist noch wohl erhalten, von Nürnberg nach Fürth (67;
INetallwaren- und Spiegelfabriken) baute man in Deutschland die erste Eisenbahn (1833).
In dem weiter nördlich gelegenen Erlangen (25) befindet sich eine Universität.
4. politische Verhältnisse.
Das Lothringische Stufenland, der Ivasgenwald und der ihm vorgelagerte linksrheinische
Teil der Oberrheinischen Tiefebene bilden die Reichslande Elsaß-Lothringen.