91 
Der Me not Dem Worbe 
Ein Knabe ging in ein Hans, um einen anderen Knaben in die Schule 
abzuholen. An der Stube war kein Mensch, wohl aber bemerkte er am 
Fenster einen Korb voll Apfel stehen. Das sind schöne Äpfel, dachte er bei 
sich, ging näher hinzu und sah sie noch begieriger an. Er hätte gar zu gern 
einen genommen. 
„Aber nein", sagte er, „dies darf ich nicht Lun; wenn mich auch kein 
Mensch hier sieht, so sieht mich doch Gott. „Er weiß ja alles." Er ließ 
Korb und Äpfel stehen und wollte gehen. 
„Halt bleib!" rief jemand in der Stube. Wie da der Knabe erschrack! 
— und noch mehr, als ein alter Mann, der hinter dem Ofen gesessen hatte, 
auf ihn zuging. „Furchte dich nicht!" sagte der Alte zu dem Knaben, „du 
bist ein gutes Kind, weil du Gott vor Augen gehabt hast. Aetzt nimm Apfel, 
so viel du willst und einstecken kannst." Merke Dir fürs ganze Leben: 
„iüo ich bin und was ich tu, 
Stefyt mir Gott, mein Vater, zn." 
Rätsel 
Was hab' ich für ein Büblein 
Am Sinn? 
Es hat ein rundes Grüblein 
Am Kinn, 
Dazu ein rotes Bäckchen 
Wie Glut, 
Es steht ein grünes Aäckchen 
Ihm gut. 
Es hat sich oft geschwungen 
Am Wind, 
Ast hin und her gesprungen 
Geschwind. 
Da fiel's vom Steckengäulchen 
Ins Gras. 
Dort fand's nach einem Weilchen 
Die Bas' 
lind hat's ins Kämmerlein getragen! 
Dort liegt's — 
Wer kann den Namen sagen. 
Der kriegt's! (Apfel.) 
„Aus dem ersten Schuljahr" von Th. Krauß.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.