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rägwa-See ausgefüllt. — Das Klima gleicht dem mejicanischen; ebenso die
Vegetation, die hier durch nutzbare Hölzer, wie Mahagonibäume und
Farbehölzer, bereichert wird.
politisches. Auch mit der Bevölkerung verhält es sich ähnlich wie
in Mejico; etwa die Hälfte derselben besteht ans Indianern, die andere Hälfte
aus Mischlingen und zum kleinsten Teile ans Kreolen. Die spanische
Herrschaft, welche drei Jahrhunderte währte, hat spanische Sprache und Sitte
eingebürgert. Jetzt zerfällt das Land in 5 unabhängige und uuverbundene
Republiken, deren Ansehn und Macht durch häufige iuuere Unruhen sehr
beeinträchtigt werden. Die beiden wichtigsten sind - Guatemala gwatemäla^
und San Salvador ßan ßalwadör^ mit den gleichnamigen Hauptstädteu.
Hauptausfuhrartikel sind Kaffee und Judigo.
6. Wcstindien.
Lage und Wame. Von Florida aus zieht in einem großen Bogen
nach O. und SO. bis zur Oriuöco-Mündung eiue Jufelreihe, welche
mit dem Nanien Westindien belegt wurde, da die ersten Entdecker, auch
Christoph Columbus 1492), der Meinung waren, sie hätten in diesen
Inseln Indien entdeckt.
physische Meschasfenheit. Die Bahäma-Inseln im N. sind Ko-
ra Neubildungen, daher sehr niedrig und flach. Die großen Antillen
jantiljen' werden dagegen von mittelhohen Gebirgsketten dnrchzogen,
deren Gipfel zu 2400 m aufsteigen; Waldungen aller Art (von der Tanne
bis zur Palme) wechseln mit reichen Fruchtgefilden ab. Auf deu kleinen
Antillen [artttljen], welche von mäßig hohen, oft noch thätigen Vnlkanen
besetzt sind, hat man die Waldungen fast ganz ausgerodet, und anch die
Fruchtbarkeit des Bodens leidet unter schlechter Plantagenwirtschaft. — Das
sehr heiße Klima der Inseln wird uur durch die regelmäßigen Winde (Passate)
nnd durch die maritime Lage etwas erträglicher, ist aber für Europäer meist
ungesund. Die wichtigsten Produkte sind Zuckerrohr, Tabak, Kaffee, Maha-
goui uud Farbhölzer. — Die Zahl der Tierarten war äußerst gering
und hat sich erst durch Einführung der europäischen Haustiere vermehrt.
politisches. Die eiugeboreueu I ndianer, darunter die menfchenfreffen-
den Caribeu, wurden im Kampfe mit den Spaniern so vollständig aufge¬
rieben, daß heute kaum eine Spur vou ihnen zu entdecken ist. Dagegen führte
man Neger aus Afrika zur Sklavenarbeit ein. Diese und die Mulatten
bilden jetzt noch den Hauptbestandteil der Bevölkerung (etwa 3 Mitt.); da¬
neben wohnen etwa halb so viel Weiße «Spanier, Engländer und Franzosen)
und Chinesen.
Die öaljäma-Inscln, uur teilweise bewohut, gehören den Engländern
die von Colnmbns zuerst entdeckte Insel Gnanah ani [gwanahanf| ist wahr¬
scheinlich dieselbe, welche jetzt Watling nötling^-Insel heißt.
Die großen Antillen:
Euba, „die Perle der Antillen", mit WH ab an a* [atuSna], 230 T.
Einw., ist spanisch. Sie übertrifft alle Inseln an Ergiebigkeit und prodn-
ziert namentlich viel Zucker und Tabak.
Jamaica 'dschämeka^, den Engländern gehörig, baut Zucker und
Kaffee.