Die Gesteinshülle.
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Solche Schütterlinien ziehen in Deutschland längs der Oberrheinischen Tiefebene,
der Hessischen Senke, am Nordfuße der Sudeten und durch das Vogtland hin. In
den Alpen sind Schütterherde die Kesselbrüche von Wien, Bozen, das Gebiet um Lai-
bach und Agram.
Erdbeben, die nicht selten in Kalkgebirgen mit starker unterirdischer Erosion
(Ausspülung durch Grundwasser) austreten, z. B. im Karst, sind die Folge eines
Zusammenbruches unterirdischer
Hohlräume, werden daher als
E i n st u r z b e b e n bezeichnet; sie
haben nur lokale Natur.
Jtalieu weist außer den
die Vulkauausbrüche begleiten-
den Erschütterungen fast alle
anderen Formen des Vulkanis¬
mus auf: Aumaroleu, Dampf-
aushauchungen aus dem Boden,
Solfararen, Aushauchungen
von schwefligen Dämpfen, end-
lichMosetten, Ausströmungen
von 'Kohlensäure, wie die Hunds-
grolle bei Neapel.
II. Peränderungen der
Gesteinshülle durch äußere
Kräfte.
Die Erdoberfläche erleidet
einmal eine Verwitterung
ihrer Gesteine und zweitens
eine Umlagerung des durch
diese gelockerten Gesteins durch
Bewegungen des W a sser s, der
Gletscher und des Windes.
Verwitterung. Jede Sand-
grübe bietet Gelegenheit, die
Verwitterung in ihren ein-
sachsten Erscheinnugsformen zu
beobachten. Die ungleichen
Neigungsverhältnisse des Ab-
Hanges lassen 2 Teile unter-
scheiden, einen oberen steilen
Bruchrand, die V e r w i t t e -
rungszone, und die untere,
sanft abgeschrägte Ausschüttungszone. Verschiedene Kräfte arbeiten un-
ausgefetzt an _ der Zerstörung des oberen Gehänges. Die täglichen und jähr-
lichen Wärmeschwankungen der Atmosphäre, infolge deren sich die Gesteinsteile
erst ausdehnen, dann zusammenziehen, lockern die oberflächlichen Schichten auf
Kohlensäurequelle bei Herste in Westfalen. (Mosette.)
Die unter gewaltiger Spannung in der Erde eingeschlossene Kohlen-
säure ist abgefangen und wird in dem runden Gebäude nuter Ver-
schlug gehalten, um zu technischen Zwecken weiter geleitet zu werden.
Löst man den nach oben geführten Sicherheitshahn, so strömt das Gas
mit starkem Gebranse heraus nnd schleudert rötliches Quellwasser bis
zu 60 m Höhe in die Lust.