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B. Lehrgang in der Geographie oder Erdkunde. 
8. Das Himmelsgewölbe. 
1. Die Fixsterne. Der Himmel umgiebt die Erde wie eine ungeheure 
hohle Kugel. Scheinbar dreht sich diese Kugel mit all ihren Sternen täglich ein¬ 
mal um die Erde. In Wahrheit ist's die Erde, die sich dreht, aber das Himmels¬ 
gewölbe steht fest. Am Himmel stehen unzählbar viele 
Fixsterne, d. h. feste, gleichsam angeheftete Sterne, die 
ihr eigenes Licht haben und ihre Stellung zu einander 
nicht verändern. Viele derselben bilden Sternbilder, 
z. B. die 7 Sterne des Wagens oder großen Bären. 
(Fig- 24.) 
2. Die Sonne ist unter allen Fixsternen für uns 
am wichtigsten, weil sie der Erde Licht, Wärme und Ge¬ 
deihen spendet. Sie ist so groß, daß eine Million Erd¬ 
kugeln noch keine Sonnenkugel geben, und so fern von 
uns, daß eine dort losgeschossene Kanonenkugel 25 Jahre 
bis zu uns fliegen müßte. Ihre Lichtstrahlen brauchen 
über 8 Minuten, ehe sie zu uns gelangen. 
3. Die Planeten oder Wandelsterne kreisen um 
die Sonne und empfangen von ihr Licht und Wärme. Die Zeit, in welcher ein 
Planet um die Sonne läuft, bildet sein Jahr. Der Sonne am nächsten steht 
Merkur; am größten ist Jupiter, am wichtigsten für uns die Erde. 
Fig. 24. Sternbild deS 
großen und kleinen Bären. 
P Polarstern. 
4. Die Kometen schweifen in unregelmäßigen Bahnen um die Sonne. 
Sie bestehen aus Gasmassen, durch welche die Erde ohne Schaden geht. Sie 
verkünden keine göttlichen Strafgerichte, wie der Aberglaube früher meinte. — 
Die Sternschnuppen sind ähnltche Gebilde wie die Kometen, nur kleiner und 
zahlreicher. Wenn sie auf ihren Bahnen zu nahe an die Erde kommen, so werden 
sie von dieser angezogen, entzünden sich und schießen als feurige Kugeln herab. 
5. Der Mond ist der Begleiter der Erde auf ihrem Fluge um die 
Sonne. Er ist 49 mal kleiner als die Erde und etwa 50000 Meilen von ihr 
entfernt. Seine dunkeln Flecken hält man für Thäler, seine Hellen für Berge. 
Er hat keinen Dunstkreis und kein Wasser wie die Erde und umkreist letztere 
in etwa 28 Tagen oder einem Monat, wobei er sich zugleich einmal um feine 
Achse dreht und der Erde immer dieselbe Seite zudreht. 
Die Gestalt des Mondes verändert sich unablässig. Bei Neumond sehen 
wir nichts von ihm; er geht gleichzeitig mit der Sonne auf und kehrt uns ferne 
dunkle Seite zu. Jeden folgenden Tag geht er 50 Minuten später als die 
Sonne auf und erscheint bald als schmale' Sichel am westlichen Himmel. Nach 
7 Tagen haben wir erstesViertel; er geht mittags auf und zeigt seine rechte 
Hälfte erleuchtet. Nach wieder 7 Tagen geht er beim Untergang der Sonne auf 
und zeigt als Vollmond seine ganze Scheibe erleuchtet. Von jetzt schwindet 
das Licht mehr und mehr auf der rechten Seite. Sieben Tage nach Vollmond 
haben wir letztesViertel; der Mond zeigt nur die linke Seite erleuchtet und 
geht erst um Mitternacht auf. Sieben Tage nach dem letzten Viertel haben wir 
wieder Neumond. 
Bei Neumond kann eine Sonnenfinsternis entstehen, indem der Mond 
in gerade Linie zwischen Erde und Sonne tritt und letztere teilweise oder ganz 
verdunkelt. Bei Vollmond kann eine Mondfinsternis eintreten, indem die 
Erde zwischen Sonne und Mond tritt und ihren Schatten auf den Mond wirft.
	        
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