Full text: [Heft 1] (H. 1 = Kl. V)

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B. Aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte. 
Vater 1813 und 1815 in den Krieg und zog an dessen Seite zweimal 
in Paris ein. Nach Beendigung des Krieges widmete er sich mit Eifer den 
Staatsgeschäften, so daß er 1840 aufs beste vorbereitet den Thron bestieg. 
b) Gründung einer Flotte. Heute haben wir viele Kriegs- 
schiffe; jedes ist mit vielen Kanonen besetzt und zum Schutz gegen 
feindliche Geschosse mit eisernen Platten bekleidet. Alle deutschen Kriegs- 
schiffe zusammen bilden die deutsche Flotte. Die Kriegsschiffe werden 
von Seeoffizieren geführt, der höchste Seeoffizier heißt Admiral. 
Als Friedrich Wilhelm IV. König wurde, besaß Preußen noch 
keine Kriegsschiffe. Aber preußische und andere deutsche Kaufleute be- 
saßen Handelsschiffe, die von Hamburg, Bremen, Stettin, Tanzig 
und anderen ^Seestädten Waren nach fremden Landern fuhren und 
andere Waren wieder .mitbrachten. Wenn diesen Kausleuten in der 
Fremde Unrecht geschah, so konnte ihnen niemand helfen; deshalb kaufte 
der König einige Kriegsschiffe, die ebenfalls in die fremden Länder 
fuhren, um die Deutschen dort zu schützen. Von den Engländern lernten 
die Deutschen, solche Kriegsschiffe zu führen und neue zu bauen. Die 
Plätze, auf denen Schiffe gebaut werden, heißen Werften. 
c) Wilhelmshaven. Hamburg und Bremen haben große Häfen, 
in denen die Handelsschiffe beladen und nach ihrer Rückkehr entladen 
werden. Auch für die Kriegsschiffe muß ein Hafen vorhanden sein, wo 
sie ausgerüstet und ausgebessert werden können. Preußen besaß nur einige 
kleine Häsen an der Ostsee; besser sind aber die Höfen an der Nord¬ 
see, weil man von hier aus leichter in das große Weltmeer gelangen 
kann. Deshalb kaufte Friedrich Wilhelm von Oldenburg eine Fläche 
Landes an der Jademündung und baute dort einen Kriegshafen, der 
später Wilhelmshaven genannt wurde. Heute ist Wilhelmshaven 
schon eine ziemlich große Stadt. 
d) Die Burg Hohenzollern. Friedrich Wilhelm IV. war kein 
großer Kriegsheld wie sein Bruder Wilhelm, aber ein gelehrter Mann 
uud ein Freund schöner Kunstwerke. Viele alte berühmte Bauten 
hat er vor dem Untergänge bewahrt. 
Im Schwabenlande liegt die Burg Hohenzollern. Dort haben 
die Vorfahren unfers Kaisers vor 900 Jahren gewohnt. Zu Fried- 
rich Wilhelms IV. Zeit war sie aber ganz verfallen; deshalb ließ er 
sie aufs prächtigste wieder aufbauen und besuchte sie fast alle Jahre. 
Auch unser Kaiser weilt gern dort. 
e) Der Kölner Dom ist die schönste Kirche Deutschlands. Der 
älteste Teil wurde schon vor 700 Jahren erbaut, aber jahrhundertelang 
hat das Gebäude unfertig dagestanden; teure Zeiten und schlimme 
Kriege verhinderten den Weiterbau. Besonders durch den Dreißig-
	        
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