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V. Asien. 
die Seefahrer als letzte Landstation für weite S--Fahrt, um Wasser, Mundvorrat 
und Kohlen aufzunehmen. 
Die 4 Guinea-Jnseln, im innersten Teil des Guinea-Busens von NO. 
gen SW. gereiht, die beiden äußeren spanisch, die beiden mittleren portu- 
giesisch; ihr heißfeuchtes Äquatorial-Klima ist den Europäern unzuträglich, die 
daher Neger zum Bettieb ihrer Zucker- und Kasfeepflanzungen hier ansässig machten. 
St. Helena [fjent hiltttä], englisch, ein einsamer Vulkanfels fast genau 
in der Richtung der Guinea-Jnseln, aber über 230 M. von ihnen und jedem Fest- 
land eutsernt. Napoleons I. Verbannungsort. 
2) Im indischen Ocean: 
Madagaskar, eine ehemalige Halbinsel von Afrika, die aber schon sehr 
frühzeitig von ihin durch Senkung der verbindenden Landenge getrennt sein muß^ 
denn es fehlen der Insel alle größeren Säugetiere. Der hier wie an der Sansibar- 
küste wehende NO.-Monsun bringt im südhemisphärischen Sommer Madagaskar 
den meisten Regen, den jedoch die unfern der glatteren O--Seite hin ziehenden hohen 
Gebirge den Niederungen im SW. entziehen; letztere daher dürre Steppe, das Übrige 
meist üppiges Waldland. Die Howas, ein aus SO- - Asien eingedrungenes Malaien- 
Volk, herrschen über die älter einheimischen Bantu-Neger; ihre große Hauptstadt 
im centralen Hochland, Tananariwo, ist der Sitz ihrer zum Christentum über- 
getretenen Königin. 
Im O. Madagaskars die beiden Zuckerinseln Reunion [reiiniong], fran¬ 
zösisch, Mauritius smarrischiösj, englisch. Letztere erzeugt jährlich mehr Rohr- 
zncker wie Brasilien. 
Y. Asie n. 
§ 17. 
Asien im allgemeinen. 
N.-Ende (Kap Tscheljnskin) sö. von 78/120. S.-Ende (Kap Bnrn) nö von 0/120:. 
O.-Ende (Ostkap) 66/210 (150 w. L.) W.-Ende (Kap Baba) s. von 40/44. Ural 
w. von 80. fSnez 30/50]. 
Asien, mit 810000 DM. der größte Erdteil und wie seine • 
meisten und höchsten Gebirge vornehmlich in westöstlicher Richtung 
ausgedehnt, hat noch in den letzten Zeiträumen der Erdgeschichte große 
Veränderungen erfahren: im tertiären Zeitalter^ sank sein SO. 
(der einzige Teil des heutigen Asien mit thätigen Vulkanen) großen- 
teils ins Meer, so daß sich über dem ehemaligen Land Flachsee-Busen 
oder seichte Randmeere bildeten (vom südchinesischen bis zum Berings- 
Meer), nur die Höhen überseeisch blieben als Halbinseln und Inseln; 
dafür hob sich der Meeresboden auf der entgegengesetzten Seite 
1) Die Geologie (Lehre von der Erdentstehung) unterscheidet in dein Millionen 
von Jahren umfassenden Erdalter vor Auftreten des Menschengeschlechts drei große 
Zeiträume: Primär-, Secundär-, Tertiär-Zeit.
	        
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