Full text: Das zweite Schuljahr

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B. Praktischer Teil. 
konnte noch nicht so weit lausen. Nun aber war der Jesusknabe zwölf 
Jahre alt geworden. Da war er noch einmal so alt als ihr; er war so 
alt wie dein Bruder in der zweiten Klasse. Nun konnte er schon tüchtig 
laufen. Wie sprach er da wohl zum Vater, als das Osterfest wieder 
herankam? „Ich möchte auch gern mit in den Tempel gehen!" Was 
hat ihm der Vater wohl geantwortet? „Diesmal darfst du mitgehen!" 
Und Jesus? Jesus freute sich sehr. Warum denn? Da bekam er viel 
zu sehen, fremde Dörfer, fremde Menschen, die große Stadt Jerusalem. 
Worauf hat er sich aber wohl am meisten gefreut? Aus den Tempel. 
Und so sind die Eltern mit dem Jesuskinde und mit den Bekannten 
und Verwandten aus Nazareth fortgezogen. Am dritten Tage ging es 
einen steilen Berg hinan. Wie fragte wohl das Jesuskind oft? „Wann be¬ 
kommen wir denn Jerusalem zu sehen?" Da sagte der Vater: „Wenn 
wir auf dem Berge sind!" Und Jesus und die anderen Knaben? Die 
sprangen voraus und kamen zuerst auf dem Berge an. Und da sahen sie 
etwas tiefer unten die große Stadt Jerusalem mit den starken Mauern 
und Türmen, und sie sahen den Tempel. Das war ein großes Haus 
aus ganz weißen Steinen und mit einem goldenen Dache, und vor dem 
Hause war ein großer, freier Platz. 
Erzähle, wie das Jesuskind mit seinen Eltern nach Jeru¬ 
salem geht! 
Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr einmal nach Jerusalem auf das 
Osterfest. Viele andere Leute aus Nazareth gingen auch mit. Die Frauen 
ritten auf Eseln, und die Männer gingen nebenher. Sie nahmen Brot 
und Wasser und Zelte mit; denn die Reise dauerte drei Tage. Abends 
bauten sie die Zelte aus und legten sich darin schlafen. Am andern Tage 
reisten sie weiter. Als der Jesusknabe noch klein war, mußte er immer 
zu Hause bleiben; denn er konnte noch nicht so weit gehen. Als er aber 
zwölf Jahre alt geworden war, durfte er auch mitgehen. Da hat er 
sich sehr gefreut; denn auf der Reise bekam er fremde Dörfer, fremde 
Menschen und die große Stadt Jerusalem zu sehen. Besonders freute 
er sich auf den Tempel. Am dritten Tage ging es einen steilen Berg 
hinan. Da sprang er mit den anderen Knaben vornweg, und als er auf 
dem Berge angekommen war, da konnte er die große Stadt mit den 
starken Mauern und Türmen sehen. Am meisten aber gefiel ihm der 
Tempel, das war ein großes Haus aus ganz weißen Steinen, und vor 
dem Hause war ein großer, freier Platz. 
Vor der Stadt hielten die Leute aus Nazareth an. Es war wieder 
Abend geworden. Deshalb? Deshalb bauten sie ihre Zelte auf und legten 
sich schlafen. Warum sind sie nicht in e,n Gasthaus in der Stadt gegangen? 
(Erinnern an die Geburtsgeschichte!) Die waren alle schon von Fremden 
besetzt. Aber am anderen Morgen? Jesus ging mit seinen Eltern in die 
Stadt. (Enge Gassen, Marktplatz, Verkaufsbuden, große Häuser.) Da hat das 
Jesuskind große Augen gemacht! Wohin gehen die Eltern wohl zuerst? Zum 
Tempel. Was wollen sie dort? Beten. Ja, es waren aber auch dort 
Prediger, die den Leuten vom lieben Gott erzählten. Das waren die Schrift¬ 
gelehrten. Ans welcher Geschichte kennt ihr sie schon? Weisen aus dem
	        
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