Die Speisung der Fünftausend. — b) Heimatkunde. — c) Gedichte. 207
die Schalen und Hüllen zurückbleiben. Zuletzt kommt das Mehl in den
Mehlkasten und rieselt aus diesem in Säcke.
In der Mühle ist alles weiß, sogar der Müller und seine Gesellen,
die auch Mühlknappen genannt werden.
5. Wie der Bäck.er aus dem Mehl Brot bäckt!
Gestern sollte ich Brot beim Bäcker holen. Ich klingelte, aber es kam
niemand. Da klopfte ich an der Backstube an, und der Bäckermeister rief:
Herein! Er machte gerade den Brotteig zurecht und konnte mir darum nicht
gleich ein Brot geben. Der Bäckermeister war auch ein freundlicher Mann
wie der Müller und sagte: „Nun paß mal auf, Kleine, ich will dir sagen,
wie das Brot gebacken wird. In den großen Backtrog, den du hier siehst,
wird Mehl getan. Dann kommt warmes Wasser dazu und etwas Sauer¬
teig, und nun wird tüchtig mit den Händen geknetet. Nun läßt man den
Teig stehen, er geht hoch, und nach einigen Stunden wird er zu Broten
geformt, die alle auf lange Bretter gelegt werden. Die Brote gehen auf
und werden dann m den geheizten Ofen geschoben und gargebacken. Mit
brauner Rinde und weicher Krume kommt es als Schwarzbrot wieder heraus."
Nun zeigte er mir auch den Backofen, den Brotschieber. Ich bedankte mich
bei dem guten Mann, kaufte nun ein Brot und erzählte zu Hause meinen
Geschwistern, was ich gesehen und gelernt hatte.
6. Das Brot, eine Speise für Reiche und Arme!
Das Brot wird mit Salz, Butter, Fett, Käse, Fleisch und Obst ge¬
nossen. Es ist eine wohlschmeckende, nahrhafte und leicht verdauliche Speise.
Arm und reich, alle Leute, vom Bettler bis zum Kaiser, essen es gern. Ein
jeder arbeitet, um sich sein Brot zu verdienen. Es ist eine große Wohltat,
für die wir dem Vater im Himmel täglich Dank schuldig sind. Darum
beten wir im Vaterunser: Unser täglich Brot gib uns heute! Wir müssen
das Brot werthalten, dürfen nichts wegwerfen, nicht drauftreten, sondern
müssen es aufheben und im Winter die Vöglein damit füttern.
c) Gedichte.
Das große Brot.
1. Vom Bäcker kommt ein Brot ins Haus,
Ein Brot, das ist so groß!
Die Mutter, die sieht fröhlich aus
Und schneidet frisch drauf los.
2. Die Kinder stehn all' um sie her,
Und jedes heischt sein Teil,
Wenn eins gefragt wird: „Willst noch mehr?"
So sagt es „ja!" in Eil.
3. Die Mutter hat nicht wenig Mkh,
Sie schneidet Stück für Stück,
Am Ende aber bleibt für sie
Ein Käntlein doch zurück.