Full text: Das zweite Schuljahr

a) Gesinnungsstoff. 
Der Blinde bei Jericho. 
Vorbereitung. Wenn bei uns das Schützenfest gefeiert wird, feht ihr 
mehrere blinde Männer an der Straße zum Schützenplatze. Womit sind sie 
beschäftigt? Sie spielen die Drehorgel. Wozu find sie dort? Sie wollen 
betteln. Warum betteln sie gerade während des Schützenfestes? Da gehen 
viele Leute vorüber. Hast du einmal aufgepaßt, wie es die Leute machen, 
wenn sie an einem solchen Blinden vorbeigehen? Ja, viele Leute legen dem 
Blinden Geld in den Hut. Und der Blinde? Er bedankt sich. Manchmal 
ruft der Blinde die Leute auch an. Wie spricht er? „Ein armer Blinder!" 
Wie ist der Blinde dahingekommen? Er hat sich hinführen lassen. Warum 
muß der Blinde betteln? Er kann ja nicht arbeiten. Alles, was er zum 
Leben braucht, muß er erbetteln. Wie traurig ist das doch! Aber das Un¬ 
glück des Blinden ist noch größer. Wie ist es immer um ihn herum? 
Nacht. Sage mir, was er alles nicht sehen kann! Er sieht keine Blumen, 
keine Bäume, keine Sonne, keine Sterne, keinen Himmel, keine Menschen. 
Warum geben die Menschen dem blinden Bettler Geld? Der Blinde dauert 
sie. Warum helfen sie ihm denn nicht? Können sie ihn nicht zu einem 
Arzte führen? Ja, aber kein Arzt kann ihm helfen, keiner kann ihn sehend 
machen. Und welches ist der größte Wunsch eines jeden Blinden? Er 
möchte sehen. Kein Mensch kann ihn erfüllen. Nun aber wollen wir eine 
Geschichte von einem Blinden hören, dem der Herr diesen Wunsch erfüllt hat. 
Darbietung. Auch dieser Blinde bettelte. Er saß vor der Stadt, 
nach der der Mann reisen wollte, der unter die Mörder fiel. Wie heißt 
sie doch? Jericho. Warum setzte er sich vor dieser Stadt an den Weg? 
Dort gingen viele Menschen vorüber. Wohin wollten diese Menschen? Nach 
Jerusalem. Und der Herr Jesus wollte auch dorthin. Ob er allein ist? 
Wer ist bei ihm? Seine Jünger. Sonst niemand? Noch viele andere 
Menschen. Viele gingen vor dem Herrn her; viele folgten hintennach; 
Jesus ging also in der Mitte. Was wollten die vielen Menschen? Sie 
wollten seine Predigt hören und die Wunder sehen. Wo war es denn 
ebenso gewesen? (5000.) Der Blinde kann zwar die Menschen nicht sehen; 
aber woran merkt er doch, daß jetzt viele kommen? Er hört ihre Tritte 
und ihre Gespräche. Als er das Getümmel hört, wie fragt er da die 
Vordersten? „Was ist denn los? Wer kommt denn?" Und welche Antwort 
bekommt er? „Jesus (von Nazareth) kommt vorüber!" Den Heiland hat 
er zwar noch nie gesehen; aber was hat er wohl von ihm gehört? Daß
	        
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