Full text: Von deutscher Art und Arbeit (1)

506 Arbeit 
pflicht! Du erhabener großer Name, der du nichts Beliebtes, was Ein— 
schmeichelung bei sich führt, in dir fassest, sondern Unterwerfung ver— 
langst, doch auch nichts drohest, was natürliche Abneigung im Gemüte 
erregte und schreckte, um den Willen zu bewegen, sondern bloß ein Gesetz 
aufstellst, welches von selbst im Gemüte Eingang findet, und doch sich 
selbst wider Willen Verehrung (wenn gleich nicht immer Befolgung) er— 
wirbt, vor dem alle Neigungen verstummen, wenn sie gleich ingeheim ihm 
entgegenwirken, welches ist der deiner würdige Ursprung, und wo findet 
man die Wurzel deiner edlen Abkunft, welche alle Verwandtschaft mit 
Neigungen stolz ausschlägt, und von welcher Wurzel abzustammen, die 
unnachlaßliche Bedingung desjenigen Wertes ist, den sich die Menschen 
allein selbst geben können? Rant 
Der geringste Mensch kann komplett sein, wenn er sich innerhalb der 
Grenzen seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten bewegt. Goethe 
Noch ist es Tag, da rühre sich der Mann! 
Die Nacht tritt ein, wo niemand wirken kann. Goethe 
Tätig zu sein ist des Menschen erste Bestimmung, und alle Swischenzeiten, 
in denen er auszuruhen genötigt ist, sollte er anwenden, eine deutliche 
Erkenntnis der äußerlichen Dinge zu erlangen, die ihm in der Solge 
abermals seine Tätigkeit erleichtert. Goethe 
Wenn mir eine Sache mißfällt, so lass' ich sie liegen oder mache sie besser. 
Goethe 
Es ist nichts schrecklicher als eine tätige Unwissenheit. Goethe 
Was du immer kannst, zu werden, Arbeit scheue nicht und Wachen; 
Aber hüte deine Seele vor dem Carriere-Machen. 
Storm 
Es ist nicht ein bloßer frommer Wunsch für die Menschheit, sondern es 
ist die unerläßliche Forderung ihres Rechts und ihrer Bestimmung, daß 
sie so leicht, so frei, so gebietend über die Natur, so echt menschlich auf der 
Erde lebe, als es die Natur nur irgend verstattet. Der Mensch soll arbeiten; 
aber nicht wie ein Lasttier, das unter seiner Bürde in den Schlaf sinkt 
und nach der notdürftigsten Erholung der erschöpften Kraft zum Tragen 
derselben Bürde wieder aufgestört wird. Er soll angstlos, mit Lust und 
mit Freudigkeit arbeiten und Zeit übrig behalten, seinen Geist und sein 
Auge zum Himmel zu erheben, zu dessen Anblick er gebildet ist. FSichte 
1 ⏑ —— — 
Aus Denkern und Dichtern
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.