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Allgemeine Wirtschaftslehre.
den deutschen Kolonien bestrebt. Der Jahresbeitrag ist 20 M.
Durch einmalige Zahlung von 200 M. wird man lebenslängliches
Mitglied. Den Mitgliedern werden die Zeitschrift „Mitteilungen
der D. L.-G." genannt, eine Reihe von Büchern und anderen
Drucksachen alljährlich zur Verfügung gestellt. Ferner geniesten die
Mitglieder der D. L.-G. Vorteile auf den von ihr veranstalteten
Ausstellungen und Studienreisen im 2n- und Ausland. Die
Ausstellungen finden abwechselnd in Süd-, Nord- und Ostdeutsch¬
land statt. Die D. L.-G. ist mastgebend für die Zucht der Haus¬
tiere und Kulturpflanzen in ganz Deutschland. Dem geschäfts¬
führenden Vorstand obliegt die Hauptarbeit. Das Präsidium be¬
steht aus den zwölf Vizepräsidenten der 12 Gaue und l2 bis 18
anderen Mitgliedern. Abteilungen der Gesellschaft sind die Dünger-,
Saatzucht-, Ackerbau-, Tierzucht-, Landeskultur-, Geräte- und die
Uolonial-Abteilung.
mindere Vereine, welche sich über ganz Deutschland erstrecken,
sind: die Vereinigung der Steuer- und Wirtschafts-Reformer, der
Bund der Landwirte, die Vereinigung der christlichen deutschen
Bauern-Vereine, der deutsche Verein für ländliche Wohlfahrts- und
Heimatpflege, der deutsche milchwirtschaftliche Verein, die deutsche
Gesellschaft für Züchtungskunde, die Vereinigung deutscher Schweine¬
züchter, der Ulub deutscher Geflügelzüchter, der deutsche Fischerei-
Verein, der Verein der deutschen Zucker-Industrie, der Verein der
Spiritus-Fabrikanten in Deutschland u. dgl. m. Ferner gibt es
eine Reihe von landwirtschaftlichen und zweckverwandten Vereinen,
welche sich auf eine Provinz, einen Ureis, eine Gemeinde oder
einen Ort erstrecken. Ein ausführliches Verzeichnis derselben, sowie
der Genossenschaften, Berufsgenossenschaften, der landwirtschaftlichen
Behörden des Deutschen Reiches, der Unterrichtsanstalten-, der Ver¬
suchs- und Uontroll-Stationen u. dgl. m. enthält der alljährlich er¬
scheinende „Mentzel und v. Lengerke's Landwirtschaftlicher Hülfs-
und Schreibkalender". 2n der Regel verrichten die Ortsvereine,
auch Uasinos genannt, die Kleinarbeit. Diese Ortsvereine sind
meistens zu Ureisvereinen oder Ureisverbänden und diese wieder
zu Provinzialvereinen bezw. Provinzialverbänden zusammengeschlossen.
Die meisten Vereine veranstalten nicht nur regelmästige Ver¬
sammlungen und Ausstellungen, sondern manche Vereine vermitteln
auch den Bezug von Dünger, Saatgut, Uraftfutter, Maschinen und
anderen Bedarfsgegenständen für ihre Mitglieder. Austerdem schaffen
die kleineren Vereine mitunter Maschinen an zum leihweisen Ge¬
brauch an ihre Mitglieder. Um die Tätigkeit der Mitglieder an¬
zuregen, halten mit den landwirtschaftlichen Verhältnissen des Be¬
zirks vertraute Wanderlehrer auch öfters Vorträge.