Full text: Deklamir-Buch für Schulen

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Er drauf: »»Mit einem Zug des Heers 
Lag als ein Kriegshauptmann Tiber's 
Mein Vater in der Juden Stadt, 
Und mich, ein Knaͤblein, bei sich hatt'. 
Ich war ein froͤhlich Kinderblut, 
Mit andern Knaben wohlgemuth 
Sprang ich die Straßen ein und aus 
Um Salamonis hohes Haus 
Da hoͤrten vor der Marmorhalle 
Wir sprechen einst mit lautem Schalle. 
Es stand viel Volks im Kreise dort 
Und lauscht' auf eines Mannes Wort, 
Der predigte so allgewaltig, 
Daß alles Volk gar mannigfaltig 
Aufhorchte, schlug an seine Brust, 
Und Buße that in Angst und Lust. 
Wir Kinder standen Alle still 
Wir wußten keines, was er will, 
Ich Heidenkind am mindesten, 
Doch freut' ich mich am kindesten 
Ob der erhabenen Gestalt 
Und wie sein Wort so toͤnend hallt'. 
Zwoͤlf baͤrt'ge Maͤnner um ihn waren; 
Da faß' ich mir, so jung an Jahren, 
Dennoch ein Herz, stieß einen an, 
»Sprach: Laß mich zu dem frommen Mann.« 
Der aber brummt uns finster zu: 
»»Laß, Kindervolk, den Herrn in Ruh'!«« 
Da hat der Meister es gehoͤrt, 
Doch blieb er freundlich unverstoͤrt, 
Zween Schritte that er mildiglich, 
Beugt sich zu Boden, fasset mich, 
Wiegt mich auf seinen sanften Armen, 
Mit einem goͤttlichen & 
Er schwingt sich auf. nde, 
Mein Lockenkops ann 
Mein Aug' an stine Ane 75 
—
	        
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