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Drr unzufriedene Ltuckuck.
Als der liebe Gott die Vögel geschaffen hatte, wies er jeden: einen
Wohnort an: dem Storche das Dach, der Ente das Wasser, der Lerche den
Acker, der Schwalbe das Hans. Und allen war ihr Wohnort recht, nur dem
Kuckuck der seinige nicht. Da wurde der Schöpfer unwillig und sprach:
„Suche dir nun selbst einen Ort, der dir gefällt!" Und seitdem wandert der
Kuckuck von Ort zu Ort, von Land zu Land, und er hat noch keine Gegend
gefunden, wo es ihm länger als einen Sommer gefallen hätte. Er schläft
jede Nacht auf einem anderen Baume; von seinen Eiern legt er das eine
hierhin und das andere dorthin, und er geht wieder fort und kennt seine
Kinder nicht, und seine Kinder kennen ihn nicht.
Der Vtuckuck alj* Warner.
„Mag heute nicht in die Schule hinein,
Kann hier draußen viel lustiger sein;
Muß da still sitzen und stumm,
Hier hüpf' ich munter im Grase herum!"
So sagt das lustige Büblein dort,
Will eben die Bücher werfen fort.
Da ruft der Kuckuck vom Baum ihm zu:
„Tu das nicht, mein lieber Junge du!
Ich wollte auch nicht fleißig sein,
Nun muß ich immer dasselbe schrein;
Geh' gern in die Schule und werde klug.
Zum Hüpfen und Spielen bleibt Zeit genug."
(Niedersächsisches Kinderbuch.)
iittdsnii! und der Esel.
Lied: „Der Kuckuck und der Esel,
Die hatten beide Streit" usw.
iriud und iructruck.
Geh' ich in grünen Wald,
Hör' ich den Kuckuck bald;
Laufe ihm hurtig nach,
Wünsche ihm guten Tag,
Seh'n möcht' ich sein Gesicht,
Aber er zeigte sich nicht.
Sitzt er nn Birkenbusch, —
Komm' ich, entflieht er, husch!
Jetzt ist er wieder nah, —
Schon ist er nicht mehr da:
Fern hat er sich versteckt,
Aberinals mich geneckt.
Wie er nun ruft und schreit
Kuckuck bist nicht gescheit,
Da ich dich doch nicht seh',
Geh' ich nach Haus. Ade!