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C. Australien.
sucht, Napoleons-Land genannt worden; bei den Engländern wird der
westliche Theil der Südküste vom 148 bis zum 158" ö. Lg. Flinder's-
Land, von da bis zum Cap Northumberland Napoleons-Land (jetzt
Süd-Australia) und endlich bis zum Cap Wilson Grant's-Land ge¬
nannt. Die ganze Ostküste, fast die einzige, auf welcher uns wenigstens
einige Striche bekannt sind, wird Neu-Süd-Wales (der südlichste Theil
Australia felix) genannt. Unter allen Erdtheilen ist Australien ohne
Vergleich der einförmigste und in sich abgeschlossenste; die Oberfläche des
australischen Festlandes und alle seine Organismen im Thier- und Pstan-
zenreich stehen augenscheinlich auf einer tieferen Stufe der Entwickelung;
Alles hat den Charakter des Unfertigen. Die Küsten sind nur wenig ein¬
geschnitten, obwohl es nicht an guten Häfen fehlt, und die Zahl der vor¬
liegenden Inseln ist höchst gering. Das Innere ist uns seit Ehre's Ent¬
deckungen 1840 und seiner zahlreichen Nachfolger nicht mehr so unbekannt.
Der Reisende John Ehre behauptete, das ganze Innere sei eine große
sandige Wüste, unterbrochen von Bassins ausgetrockneter oder noch jetzt be
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stehender flacher Salzseen und isolirter Gebirgskämme, die theilweise Vege¬
tation zulassen möchten. Charles Stnrt glaubte an die Existenz eines
großen Sees als den Mittelpunkt eines großen vegetationsreichen Landes im
Nordwesten des Innern jenseit des Wendekreises des Steinbocks. Seit zehn
Jahren ist das Innere der östlichen Hälfte des Continents erschlossen lind es
hat sich erwiesen, daß die Hhpothesen zum Theil ganz falsch waren. Man hat
sehr gutes Weideland gesunden. Die Flüsse, deren man zwar neuerdings
viele und ansehnliche entdeckt hat, haben einen von anderen Ländern oder
Erdtheilen abweichenden Charakter; selten bilden sie ein eigentliches Flu߬
thal, meist bestehen sie in ihrem trägen Laufe aus zusammenhängenden
Seen, verlieren sich zum Theil in Moräste», versiegen oft im Sommer und
treten dann wieder weit über ihre flachen Ufer; wenn sie das Meer er¬
reichen, ist die Mündung meistens durch Sandbänke verstopft und noch nir¬
gend hat man hier die Deltabildung der großen Flüsse anderer Erdtheile
gefunden. Der Charakter dieses ganzen Continents ist Einförmigkeit. Zwar.
sind unglaublich heftige Gewitter und sehr starke, aber nur kurz anhaltende
Regengüsse häufig; aber der Boden, der fast durchaus sandig oder thonig
ist, nimmt wenig Wasser auf und veranlaßt die unregelmäßigen und ge¬
waltsamen Anschwellungen der Bäche und Flüsse, welche dagegen bei der
hier oft Jahre lang anhaltenden Dürre fast alle versiegen. Nur der nörd¬
liche Küstenstrich hat tropisches Klima, ohne doch die Fülle der Vegetation
Indiens zu zeigen. Von dem den Europäern bekannt gewordenen Lande ist
kaum des Anbaues fähig und vielleicht % des Ganzen ist zur Vieh¬
weide brauchbar; alles Uebrige ist steinig, sandig, oder ein Thonboden, der
abwechselnd als grundloser Morast und als dürre verbrannte Ebene erscheint.
Selbst der Boden der am meisten angebauten Südostküste ist nichts weniger
als ergiebig, denn nur die den Ueberschwemmnngen ausgesetzten Flußnser
sind wahrhaft fruchtbar. In einer Entfernung von 15 bis 20 M. von
der Ostküste erhebt sich plötzlich das sanft ansteigende, wellige und dicht
bewaldete Land zu einem stellenweise nur schlecht bewaldeten, von tiefen, un¬
zugänglichen Schluchten durchrissenen Berglande von 2—3000^ Höhe, welches
bis zur Baßstraße südlich fortzieht, aber nicht aus einer oder mehreren