Das Land Lebus. 403
des Beschauers aus! Edle fromme Frauen in fast klösterlicher Tracht — Türken¬
sieger mit martialischen Gesichtern, die auf ungarischer Heide mit eisenbeschuhter
Hand die Roßschweife mit dem Halbmonde mitten aus der Feinde Reihen hervor-
geholt — Geheime Räthe und Kanzler, welche neben der Staatsknnst auch die
„weiße Magie" und Nekromantie getrieben — berühmte schwedische Obersten,
unter denen ein Dersflinger gefochten und welche mit dem großen Feldmarschall
Bannier ein verwandtschaftliches Verhältniß eingehen durften — so treten uns
die Ahnen Derer von Pfnel in wechselnden, scharf ausgeprägten Charakteren
entgegen. Und wohl dem edlen Hause, daß die Nachkommen niemals der Väter
Tugenden verleugnet haben!
Mllncheberg.
Einen Blick denn noch auf die Feldsteinkirche mit ihren bethürmten Gie-
beln und das Herrenhaus mit seinen Schätzen aus Kunst und Geschichte! In
südlicher Richtung wenden wir uns — von Jahnsfelde aus einen schattigen
Waldpfad einschlagend — dem alten Burgsdorffschen Gute Behlendorf zu. Schon
1.415 saßen die Burgsdorff auf ihren Höfen zu Behlendorf und zu Podelzig
dort am steilen Rande des Oderthales — zu Sachsendorf. Rathstock, Hohen-
und Niederjesar, Karzig und Markendorf. In den Kirchen all dieser Dörfer
hängen ihre Kriegstrophäen, welche sie in brandenburgischen, schwedischen
und sächsisch-poluischen Diensten errungen haben, ihre Helme mit den roth-
weiß-blauen Straußenfedern, und die Kirchenmauern und der Estrich sind mit
ihren Grabsteinen verziert. Für Kirche und Schule sorgen die Burgsdorff im