178 Fünfter Abschnitt: Sprachunterricht (Anschauungsunterricht). 
Ist wohl kein Blümchen, weit und breit im Garten, Feld und Wald; 
Das thut den lieben Rindern leid, will helfen ihnen bald. — 
Tragt hurtig doch in jedes Haus an alle Fensterlein 
Die Blümchen, daß sie zart und kraus dastehn im Mondenschein." — 
Da flogen all' die Engel fort wohl aus dem Himmelssaal' 
Und brachten auf des Herren Wort die Blümlein allzumal. 
I- LH. Schmidt. 
Das Darf. 
Der Ort, in dem wir wohnen, heißt N. N. ist ein Dorf. (Oder: 
N. ist eine Stadt. In der Stadt stehen die Häuser nahe beisammen. 
Es führen viele Straßen durch die Stadt. Das ist in dem Dorfe 
anders). Es führt — gewöhnlich — nur ein Hauptweg durch das¬ 
selbe. Auf beiden Seiten des Weges stehen Häuser, oft mehrere 
nebeneinander. Der Weg, welcher sich zwischen den Häuserreihen 
durchzieht, heißt Straße. Auf die Hauptstraße führen einige Neben¬ 
straßen. Die Nebenstraßen sind gewöhnlich schmal und werden Gassen 
genannt. An der Hauptstraße wohnen meistens Kaufleute und Hand¬ 
werker. Einige Kaufleute verkaufen Kaffee, Reis, Zucker, Rosinen, 
Mehl u. s. w.; andere Kaufleute verkaufen Zeug zu Kleidern, Garn 
zu Strümpfen, Mäntel, Schürzen u. s. w. Die Handwerker ver¬ 
fertigen die Sachen, die wir nötig haben. Der Schuhmacher macht 
Stiefel und Schuhe; der Schneider macht Röcke, Hosen, Westen 
und Überzieher; der Bäcker bäckt Brot; der Metzger schlachtet das 
Vieh und verkauft Fleisch und Wurst. Auch wohnen in unserm 
Dorfe noch Schreiner, Zimmerleute und Maurer. Was macht der 
Schreiner? Was thun die Zimmerleute und Maurer? Wer kennt 
noch andere Handwerker? 
Viele Häuser unseres Dorfes sind von Gärten und Höfen um¬ 
geben. Die Gebäude, welche auf einem Hofe zusammenliegen, bilden 
das Bauerngut. In dem einen Hause wohnt der Bauer mit seiner 
Familie; es ist das Wohnhaus. Neben dem Wohnhause stehen die 
Gebäude, welche zur Bewirtschaftung des Ackers notwendig sind: die 
Scheune, in welcher Roggen und Weizen gedroschen wird, das 
Stallgebäude, in dem das Vieh steht, der Schuppen, in dem die 
Wagen, Pflüge und Eggen stehen. Der Bauer hat ein großes Feld, 
welches er bebaut; er treibt Ackerbau. Auch gehören ihm noch viele 
Wiesen, aus welchen das Gras für das Vieh wächst. Der Bauer hat
	        
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