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Freundlich werden wir hier zuerst eingeladen, aufs Feld zu gehen-
Ihr seid schon recht oft im Felde gewesen. Da habt ihr ein großes Stück
Land gesehen, das nicht mit einem Zaune oder einer Hecke umgeben ist,
wie der Garten, sondern ganz offen da liegt. Das Feld ist auch nicht
mit hohen Bäumen bewachsen wie der Wald, sondern wir sehen auf ihm
viele Pflanzen, welche solche Früchte tragen, die Menschen und Tiere
nähren. Nennt solche Früchte! Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, Kar¬
toffeln u. s. w. Wie nennen wir diese Früchte, da sie auf dem Felde
wachsen? Feldfrüchte. Sprecht: Auf dem Felde wachsen Feld¬
früchte. Das große Feld teilt man wieder in viele kleine Felder oder
Acker. Diese werden nach den Feldfrüchten benannt, die darauf wachsen.
Auf einem Felde sehen wir nichts als Roggen; wie wird dasselbe daher
genannt werden? Roggenfeld. Neben dem Roggenfelde liegt ein
anderes Feld, das ganz mit Weizen bewachsen ist; was für ein Feld ist
das? Weizenfeld. Wie nennen wir ein Feld, auf dem Hafer wächst?
Was für ein Feld ist ein Kartoffelfeld? Ein Flachsfeld? Ein
Rübenfeld? Ein Kleefeld? Rückblick: Was für Felder giebt es?
Alle Ländereien, welche einen Ort umgeben, bilden das Weichbild des¬
selben; früher pflegte man wohl die Grenze eines Ortes durch geweihte
Bilder (Heiligenbilder) zu bezeichnen.
Auf dem Felde wachsen auch zwischen den angebauten Pflanzen
manche schöne Blumen, aus denen ihr schon oft einen Strauß gebunden
habt. Nennt solche Blumen! Die blaue Kornblume, die Kornrade, der
Klatschmohn u. f. w. Alle diese Blumen wachsen im Felde, sie sind
Feldblumen. Der Landmann hat sie nicht gesäet, sie haben sich
durch ihren Samen selbst fortgepflanzt, er nennt sie Unkraut; er mag
sie auch nicht leiden, weil sie den nützlichen Pflanzen die Nahrung ent¬
ziehen. Anderes sehr lästiges Unkraut ist die Quecke, die Ackerwinde und
der Hederich. Einige Pflanzen, welche im Feld mild wachsen, haben die
Kraft, kranke Menschen gesund zu machen; man gebraucht sie zu Arzneien,
sie sind Arzneipflanzen. Die Kamille ist eine Arzneipflanze. Einige
Pflanzen giebt es auch im Felde, die sind uns Menschen sehr schäd¬
lich, sie können uns sogar töten. Das macht, sie enthalten Gift, sie sind
Giftpflanzen. Der Nachtschatten ist eine Giftpflanze. Rückblick!
Auch an Tieren fehlt es im Felde nicht. Ein größeres Tier mit
langen Ohren habt ihr hier schon öfters laufen sehen; was habt ihr
dann immer ausgerufen? Ergreifen konntet ihr aber den Hasen nicht;
warum nicht? Zuweilen huscht ein kleines Tier, das grau gefärbt ist,
zwischen den Roggen- und Weizenhalmen hin; welches ist das wohl? Die
Maus. Da sie im Felde lebt, wird sie Feldmaus genannt. Sie frißt
Roggen- und Weizenkörner und ist daher schädlich. Noch schädlicher ist
aber ein viel größeres Tier, das zwei Backentaschen hat, in die es allerlei
Feldfrüchte steckt; wie heißt dieses Tier. Hamster. Nun nennt
auch noch ganz kleine Tiere, die ihr schon im Felde gesehen habt!
Schmetterlinge, Käfer u. s. w. — Auch manche Vögel leben im Felde.
Ein Vogel baut ins Feld sein Nest und singt dem fleißigen Landmann