331
die beiden Schmiede aber fürchten sich vor den Funken nicht. Sie tragen
lederne Schurzfelle, welche die Funken zurückhalten. Sie schmieden ver¬
schiedene Gegenstände auf dem Amboß: Nägel, Hufeisen, Reifen um die
Räder, Pflugscharen, Sensen, Ketten, Äxte, Heu- und Düngergabeln u. s. w.
Die Pferde haben im Winter ganz besonders Hufeisen nötig, damit
sie auf den glatten und harten Wegen fest auftreten können und nicht
stürzen. Vor unserer Schmiede befindet sich ein kleiner Vorbau; hier wird
ein Pferd mit einem Hufeisen beschlagen. Der Fuhrmann hält das Bein
seines Pferdes hoch; der Schmiedegeselle kniet nieder und schlägt das
Hufeisen unter dem Hufe fest. Er ist aber dabei sehr vorsichtig, daß er
die Nägel nicht zu tief eintreibt und dem Pferde schadet.
Der Schmied führt nach seiner Beschäftigung verschiedene Namen;
was arbeitet besonders der Grob-, der Nagel-, der Sensen-, der Waffen-,
der Huf-, der Sägeschmied? Was für Schmiede sind in unserer Stadt?
Welches Handwerk hat mit dem eines Schmiedes große Ähnlichkeit? Welche
Gegenstände arbeitet der Schlosser?
Zeichnen eines Hufeisens!
8. Die Tiere im Winter.
1. Im warmen Sommer finden die Tiere leicht eine Wohnung, in
der sie geschützt sind, und ihr Tisch ist ihnen allenthalben in den Feldern,
Gärten und Wäldern gedeckt. Dann führen sie auch ein vergnügtes
Leben. Im Winter dagegen dringt die grimmige Kälte in ihre Wohnung
hinein, und Futter finden sie auch nur spärlich, besonders wenn der Schnee
draußen alles zudeckt. Dann müssen die Tiere oft große Not leiden, sie
müssen frieren und hungern.
Am besten von allen Tieren haben es im Winter die Haustiere.
Sie stehen in warmen Ställen, und die Menschen geben ihnen reichlich
Futter. Weit schlechter geht es den wilden Tieren. Der Hase nährt sich
kümmerlich von dürren Halmen; ist die Not recht groß, so besucht er die
Gärten und nagt die Rinde der Bäume ab. Er kehrt, sobald er nur
leidlich gesättigt ist, und oft auch wohl mit leerem Magen, in sein Lager
zurück, das mit Laub ausgefüttert ist. Meistens ist dieses so eingerichtet,
daß der kalte Wind darüber wegfährt, oft ist es fast ganz von Schnee
überwölbt. Auch der Hirsch schält die Rinde der Bäume ab, wenn der
Schnee zu hoch liegt, daß er die junge Wintersaat mit seinem Geweihe
nicht entblößen kann. Wird die Not aber gar zu groß, so sorgt der
Jäger, der ein so edles Wild nicht umkommen lassen will, für den Hirsch;
er füttert ihn mit Heu, Hafer oder Kartoffeln.
2. Viele Vögel sind im Herbste fortgezogen, — Zugvögel; Beispiele!
Sie merkten, daß der kalte Winter kommen wollte, und nun haben sie
wärmere Länder aufgesucht. Ihnen kann der grimmige Winter kein Leides
thun. Manche Vögel sind aber bei uns geblieben, — Standvögel; Bei-