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Der Landmann führt sie in den Stall, dann füllt er ihnen die Krippe.
Im unteren Raume der Scheune steht ein Stall offen; in ihm sehen wir
die Kühe. Auf der linken Seite des Hofes sind mehrere Schweine,
große und kleine. Wie viele große zählt ihr? Wie viele kleine? Auch die
Schweine sind hungrig geworden. Marie stampft ihnen das Futter. Dann
treibt sie die Schweine in den Stall und füllt ihnen die Tröge. Auch
die Schafe haben ihren Stall verlassen und sind auf den Hof gekommen.
Ein Lämmchen steht neben feiner Mutter. Franz reicht ihnen Futter hin;
sie scheuen sich nicht und greifen zu. Dort oben durch die Dachluke aber
schleicht sich das Kätzchen. Es möchte gern ein Täubchen erhaschen.
Wenn sich die Täubchen nur vor ihm in acht nehmen I Rückblick.
Schriftliche Übungen: Was die Personen auf dem Hofe thun.
— Welche Tiere befinden sich auf dem Hofe?
B. Einzelbesprechungen.
I. Das Huhn. (Bild von Leutemann.)
Ich kenne ein Tier, das hat einen Kamm, aber doch kämmt es sich
nicht. An den Füßen trägt es einen Sporn, aber es ist doch kein Reiters¬
mann. Es hat auch eine Sichel, aber doch schneidet es niemals Gras.
Es badet sich bisweilen, aber nicht im Wasser, sondern im Sande. — Du
hast es erraten, der Hahn ist dieses Tier. Der Hahn, die Hühner
und die Küchlein leben auf dem Hofe und bilden eine große Familie.
Unser Bild zeigt uns eine Hühnerfamilie. Am stattlichsten sieht der Hahn
aus. Er hat einen Kopf, Hals, einen Rumpf u. s. w. Am Kopfe
hat der Hahn zwei große, runde Augen, — rechtes Auge, linkes Auge.
Sein Schnabel ist stark und etwas gebogen. Auf dem Kopfe trägt er
einen großen, roten Fleischlappen, der gezackt ist wie ein Kamm; wir
nennen ihn daher Hahnenkamm. Unten am Kopfe, an der Kehle,
erblicken wir zwei rundliche, rote Lappen, die Kehl lappen. Die Kehl¬
lappen sehen aus wie ein roter Bart. Der Hals des Hahnes ist lang,
gebogen und sehr beweglich. Stolz hebt er ihn empor. Der Rumpf
ist stark und hat die Form eines Eies, er ist e i f ö r m i g. An ihm sitzen
die beiden Flügel. Sie sind breit und kurz. Mit ihnen kann der
Hahn nicht besonders gut fliegen. Selten nur sehen wir, daß er eine
kurze Strecke dahinfliegt. Seht die Beine an! Sie sind kräftig gebaut und
ganz dazu eingerichtet, den starken Körper zu tragen. So ist der Hahn
für den Aufenthalt auf der Erde gebaut, er ist ein Erdvogel. An
den Beinen stehen drei Zehen nach vorn und eine nach hinten. Über
jeder Hinterzehe hat der Hahn noch einen scharfen, gekrümmten Sporn wie
ein Reitersmann. Wollte er sich deshalb freilich schon für einen Reitersmann
halten, so würden wir ihn auslachen und sprechen:
Heinemann, Anschauungsunterricht. 6. Aufl.
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