Full text: Die deutschen Landschaften (1)

Die deutschen Landschaften. 
seichten Wasserbecken der beiden Haffe sind durch lange, schmale 
Landzungen vom Meere abgetrennt. 
2. Die Betrachtung der menschlichen Kultur- 
verhältnisse in der Landschaft. 
a. Die Erwerbsverhältnisse in den einzelnen Gebieten und Begründung 
ihrer Entwicklung. 
Die Landschaft hat von allen deutschen Niederungsgebieten 
das kälteste Klima. Die mittlere Ja h res war m e beträgt 
nur G—7° C. Der Winter ist in der Regel s tre n g. In Königs¬ 
berg wurden bis zu —35° G beobachtet. Von den Laubbäumen 
des Waldes gedeiht die Buche im Pregel- und Memelgebiete nicht 
mehr. Die Grenzlinie ihrer Verbreitung läuft über Königsberg 
in südöstlicher Richtung. Das gegen die Ostwinde geschützt ge¬ 
legene Weichselthal hat allein etwas günstigere klima¬ 
tische Verhältnisse. 
Die pommersche Seenplatte (der östliche Teil). 
Die wirtschaftlichenVerhältnisse sind in diesem öst¬ 
lichen Teile der pommerschen Seenplatte die gleichen wie im 
westlichen (s. S. 373) und gleichfalls als ungünstige zu bezeich¬ 
nen. Die unfruchtbaren, nicht anbaufähigen Sand¬ 
striche nehmen sogar verhältnismässig noch eine grössere 
Fläche ein. Die Tu che 1er Heide gehört mit zu den ödesten 
Gegenden Deutschlands. Sie ist fast nur mit Kiefergehölz be¬ 
wachsen. 
Infolge der Ungunst der Erwerbsverhältnisse ist die Bevöl¬ 
kerung eine geringe. (Auf 1 qkm weniger als 40 E.). Von den 
wenigen Städten hat nur Könitz mehr als 10 000 E. (10107 E.). 
Das Thal und das Mündungsgebiet der Weichsel. 
Das durchschnittlich 7 — 8 km breite Weichselthal hat 
einen durchgängig fruchtbaren Ni e d e ru n g s b o de n , und da 
auch seine klimatischen Verhältnisse günstiger als in der 
übrigen Landschaft sind, ist es ein wertvolles Anbaugebiet. 
Neben dem Getreidebau wird dort auch der Zuckerrüben¬ 
bau mit Erfolg betrieben. — Lohnender Ackerbau. 
Noch fruchtbarer als das eigentliche Weichselthal ist die 
Niederung, die sich um die Mündungsarme der Weichsel 
ausbreitet. Der thonige Schwemmboden liegt aber stellen¬ 
weise so tief, dass er wie die Marschen Nord Westdeutschlands 
durch Kanäle entwässert und durch hohe Dämme vor 
Ueberschwemmungen des Stromes geschützt werden muss.
	        
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