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Mittlere Geschichte. 2. Periode. Frauken. 
Brüder vertheilt, und so der Grund zu der noch jetzt bestehenden 
Trennung der drei Reiche: Deutschland, Frankreich und 
Italien, gelegt. Lothar erhielt außer Italien auch noch jenen 
Strich Landes von der Mündung der Rhone an, längs dem lin¬ 
ken Rheinufer bis an die Nordsee. Dies Land wurde nach ihm 
Lotharingen (Lothringen) genannt. 
Den Karolingern ging es nicht viel besser als den Merowin¬ 
gern. Sie arteten immer mehr aus, und zuletzt war kaum noch 
eine Spur voni Geiste Karls des Großen bei ihnen zu finden. 
Die göttliche Gerechtigkeit, welche die Verbrechen der Kinder gegen 
ihre Reitern nie ungestraft läßt, blieb auch hier nicht aus, und 
recht auffallend ist es, daß das Haus Lothars, der sich am mei- 
sten gegen den Vater vergangen hatte, zuerst ausstarb, und das 
Karls des Kahlen, der sich gegen ihn noch am besten betragen, 
zuletzt erlosch. Die ihnen unterworfenen Völker sehnten sich auch 
recht herzlich nach einer Veränderung. In Italien verloren die 
schwachen Karolinger zuerst die Herrschaft. Lothar hatte, von 
Gewissensbissen geplagt, seine letzten Tage in einem Kloster (in 
Prüm bei Trier) zugebracht und war 855 gestorben. Mit seinem 
letzten Sohne Ludwig starb 875 sein Haus aus, und einige ein¬ 
heimische Große rissen die Gewalt an sich, weil die Herrschaft der 
Fremden den Italienern verhaßt war. In Deutschland folgte 
auf Ludwig den Deutschen dessen unfähiger Sohn Karl der 
Dicke (876 —887), den man zuletzt absetzte. Ein fähigerer Fürst, 
Arnulf von Kärnthen, dessen Bruderssohn, ergriff den Scep¬ 
ter, und da er 899 starb (in Regensburg in der Emmeranskirche 
liegt er begraben), regierte sein junger Sohn, Ludwig das 
Kind, mit dem der Stamni der deutschen Karolinger 911 erlosch. 
Die Deutschen wählten von nun an einheimische Fürsten zu Kö¬ 
nigen. In Frankreich hielten sich die Karolinger am längsten. 
Karl der Kahle starb 877. Verletzte, Ludwig der Faule, starb 
erst 987. Hier waren sie nach und nach so heruntergekommen, 
daß sie zuletzt kaum noch ein paar Städte besaßen; alles klebrige 
hatten die herrschsüchtigen Vasallen an sich gerissen, und einen 
Theil des Landes, die Normandie, hatten, wie schon gesagt, wilde 
Eroberer, die Normänner oder Dänen, die um jene Zeit große 
Züge zur See unternahmen, erobert, ohne daß die schwachen Ka¬ 
rolinger es wehren konnten. Als nun 987 Ludwig der Faule 
starb, wählten die Franzosen einen einheimischen Fürsten, Hugo 
Cap et, Graf von Paris und Herzog von Frankreich, von wel-
	        
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