Full text: Vierzig Lektionen über die vereinigte Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre

Aufgaben der Familie — Gefahren für das Familienleben. 7 
Reichtum und Habe. „Heilig sei dir des Nächsten Familienglück" 
< 6. Geb.), ruft der Herr vom Sinai uns früher zu, als „Heilig 
sei dir des nächsten Eigentum" (7. Geb.). 
4. Aufgaben der Familie. Die Familie ist durch das 
Ausschließen des eigenen Ichs die wichtigste Heimstätte der Moral 
und des Edelsinns; nichts anderes vermag sie zu ersetzen. Alles, 
was Menschen aneinander binden kann, bindet die Mitglieder 
der Familie an einander; sie haben gemeinsame Sprache und 
gemeinsame Sitte, Heimat und Wohnsitz, Eigentümlichkeiten der 
körperlichen und geistigen Beschaffenheit, Ehre, Vermögen rc. Der 
Familienangehörige tritt aus der Familie erst aus, wenn er eine 
eigene Familie gründet, aber auch dann noch soll er ihr Treue 
bewahren. — Aufgabe des Familienvaters: „Der Mann muß 
hinaus ins feindliche Leben." — Die Frau als Gattin, Hausfrau 
und Mutter „Und drinnen waltet —". Zum Familienglück ge¬ 
hören auch gut geratene Kinder. Gute Gewöhnung ist gute 
Erziehung. — Pflichten der Kinder gegen die Eltern. 4. Gebot. 
Die Eltern haben auch Pflichten; sie sollen ihre Kinder zu brauch¬ 
baren Menschen erziehen. — In der Familie leben auch oft Dienstboten, 
welche auf das Familienglück förderlich oder hinderlich einwirken. Pflichten 
der Dienstboten gegen die Herrschaft: Gehorsam, Ehrerbietung, Ehrlichkeit, 
Treue, Genügsamkeit, Verschwiegenheit. Pflichten der Herrschaft gegen die 
Dienstboten: Gute Behandlung, Nachsicht bei kleineren Versehen, ausreichende 
Kost, Überwachung des Umganges, Sorgen für das leibliche und geistige 
Wohl (Zeit geben zum Besuch des Gotteshauses). 
Und weh der Herrschaft, die die Lade 
Der Dienenden nicht überwacht; 
Vom Mädchen, die im Flitterstaate 
Kaum an das Nützliche gedacht, 
Die Sucht der Mode schweigend duldet, 
Ihr äußer'n Putz wohl gar befiehlt, 
Sie hat den Leichtsinn mit verschuldet. 
Der in des Mädchens Herz sich stiehlt. (Weise.) 
Bei einem Volke, dem der Familiensinn, der Zusammenhalt 
Wischen Ehegatten, zwischen Eltern und Kindern und zwischen 
den Geschwistern fehlt, da sind auch alle anderen Verhältniße faul. 
5. Gefahren für das Familienleben. Viele bleiben unver¬ 
heiratet, zumal in großen Städten. Ursachen: Bequemlichkeit 
des Wirtshauslebens, feines Garyonleben; auf den „Schlafherrn"
	        
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