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Bald in des Lenzes Wehen
Wirst du verjüngt erstehen
Zum Leben wunderbaͤr.
Sein Odem schwebt hernieder:
Dann, Erde, stehst du wieder
Mit einem Blumenkranz im Haar.
Krummacher.
145. Das Weihnachtsfest,
O du fröhliche,
O du seligt,
Gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren,
Christ ist geboren;
Freue, freue dich, o Christenheit!
Johannes Fallt.
Es läuft ein fremdes Kind
Am Abend vor Weihnachten
Durch eine Stadt geschwind,
Die Lichter zu betraächten,
Die angezündet sind.
146. Des fremden Kindes heil'ger Christ.
Ein jeder Vater lenkt
Den Sinn auf seine Kinder;
Die Mutter sie beschenkt,
Denkt sonst nicht mehr noch minder;
An's Kindlein niemand denkt.
Es steht vor jedem Haus,
Und sieht die hellen Raume,
Die drinnen schau'n heraus,
Die lampenvollen Bäume: —
Weh wird's ihm überaus.
„O lieber, heil'ger Christ,
VNicht Mutter und nicht Vater
Hab' ich, wenn du's nicht bist.
O sei du mein Berather,
Weil man mich hier vergißt.“
Das Kindlein weint und spricht:
„Ein Kind hat heute
Ein Bäumlein und ein Licht,
Und hat d'ran seine Freude,
Nur blos ich armes licht.
Das Kindlein reibt die Hand,
Sie ist von Frost erstarret;
Es kriecht in sein Gewand,
Und in dem Gäßlein harret,
Den Blick hinaus gewandt.
An der n Hand,
Als ich daheim gesessen,
Hat es auch mir gebrannt;
Doch hier bin ich vergessen
In diesem fremden Bud.
Da kommt mit einem Licht
Durch's Gäßlein hergewallet
Im weißen Kleide schlicht
Ein ander Kind; wie schallet
Es lieblich, da es spricht:
Läßt mich denn niemand ein?
will ja selbst nichts haben,
Ich will ja nur am Schein
Der fremden Weihnachtsgaben
Mich laben ganz aͤllein.“
„Ich bin der heil'ge Christ,
War auch ein Kind vordessen,
Wie du ein Kindlein bist;
Ich will dich nicht vergessen,
Wenn alles dich vergißt.
Es klopft an Thür und
An Fenster und an Laden,
Doch niemand tritt hervor
Das Kindlein e
Sie haben d'rin kein Ohr.
Thor,
Ich bin mit meinem Wort
Bei allen gleichermaßen;
Ich biete meinen Hort
So gut hier auf den Straßen,
Wie in den Zimmern dort.
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