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Die Geschichte der orientalischen Völker.
Religion
Die beiden Flüsse überschwemmen im Frühjahr und Sömmer¬
das Land. Gleich den Ägyptern wußten die Babylonier die Bewäfse-
rung ihrer Ebenen zu regeln, so daß ihr Land an Getreide und
Palmenpflanzungen reich war.
Ursprünglich wohnten an den Ufern der Zwillingsströme Völker
Sumerier unbekannter Herkunft, die Sumerier und Akkadier, deren Kultur
und Atkadier ^ 1
Chaldäer ^te bon Osten siegreich eindringenden semitischen Chaldäer und
und Assyrer A s s y r e r annahmen; diese wurden, in Lebensweise und Charakter
nicht wesentlich voneinander verschieden, seit dem 4. Jahrtausend die
herrschenden Völker.
2. Die Kultur der Babylonier und Assyrer. Ihre Reli-
gion war Verehrung der fruchtspendenden Naturkräste, die namentlich
in Assyrien in der Gestalt von geflügelten Löwen mit Menschenköpfen,
von Drachen und Greifen abgebildet wurden. Insbesondere verehrte
man den Sonnengott Bel oder Baal. Die Priesterschast der Chal-
däer in Babylon war durch ihre astronomischen und mathe-
ma tischen Kenntnisse ausgezeichnet und trieb auch Sterndeutern
(Astrologie). Ihr haben wir die Einteilung der Zeit in Jahre,
Monate, Tage, Stunden und Minuten wie auch die grundlegenden
Bestimmungen in Maß und Gewicht zu verdanken. Die Baby-
lonier verwandten auch zuerst die Metalle — und zwar nach dem
Gewichte — als Zahlungsmittel. Durch Karawanen stand man
Handel und mit den angrenzenden Ländern in regem Handelsverkehr. Die Weberei
Gewerbe (babylonische Teppiche), die Bereitung wohlriechender
Keilschrift Wasser waren hochentwickelt. Man bediente sich der Keilschrift^),
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u sehe ssi ma summatu issuru u masch schir
uschessima summatu umaschschir
= Als der siebente Tag herankam, da ließ ich eine Taube heraus
und ließ (sie) los.
(Aus der babylonischen Sintfluterzählung.)
Die Keilschrift ist meist Silbenschrift, zum Teil aber auch Buchstabenschrift.