Object: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 1)

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Universität zu Kölln, in der Absicht, Theologie zu 
studiren. Als man ihm dies verweigerte, unter 
dem Vorwände, daß er für einen Theolo- 
genzuvielGelehrsamkeit, besonders zu. 
viel Kenntnis der Griechischen Literatur besase,*) 
widmete sich Rivius nun der Jurisvrudenz, be¬ 
sonders aber der Philosophie und Sprachkunde. 
Nach vollendeten Studien lehrte er erst an der 
Schule zu Kölln, dann bekam er einen Ruf nach 
Sachsen, wo er an den Schulen zu Zwickau, 
Marienberg, Annaberg, Schneeberg und Freiberg 
arbeitete. Annaberg verlies er besonders der Ver¬ 
folgungen der Mönche wegen, obgleich ihn der 
Abt zu Grünhain, ein Freund der Aufklärung, 
nicht blos schätzte, sondern auch sogar mit Geld 
unterstützte. Von hier wandte er sich, mit eini¬ 
gen seiner besten Annaberger Schüler, nach Ma- 
rienberg, das damals, durch reichen Bergbau und 
. Herzog Heinrichs Fürsorge, in seiner schönsten Blü- 
the stand. 1536 ward er als Rektor nach Schnee, 
berg berufen, wo er aber gleichfalls nicht lange 
blieb. Denn Herzog Heinrich, dem die Erzie¬ 
hung seines PrinzenAugust sehr am Herzen 
lag, berief ihn nach Freiberg, wo er 1537 das 
Rektorat übernahm. Die dortige Stadtschule, 
welche dem Peter Mosellanus u. a. berühmten 
Man- 
*) Weil die Griechische und Römische, oder die Morgen- 
und Abendländische Kirche damals in beßandigem Zwist 
lebten, verachteten alle Universitäten und Schulen, wel¬ 
che dem Römischen Stuhle unterworfen waren, die 
Griechische Sprache so, daß Jeder, der sie trieb, 
sich einer Kälte gegen seine Kirche verdächtig machte.
	        
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