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zu (Sommerrings Gesellschaft ein Doktor Kümmerer, Jobst Kettwich
und Schulffermann mit seinem Weibe.
Sie hatten ihre Wohnung in der Apotheke vor dem Schlosse, wur¬
den fürstlich gespeiset und hatten den Herzog so eingenommen, daß sie
alles, was sie begehrten, erlangen konnten. Insbesondere galt das
Haupt der ganzen Gesellschaft, Therocyclus, bei dem Fürsten sehr viel.
Dieser nannte ihn einmal den würdigen Rat und lieben getreuen Ehren
Philippus Therocyclus. In welcher Gunst er bei Julius war, und wie
er diese wohl auszunutzen verstand, beweist der Bau seines großen
Wohnhauses in der Heinrichstadt. Es ist das später zur Kanzlei ein¬
gerichtete Gebäude, in dem jetzt das Landes-Hauptarchiv niedergelegt ist.
Es ist leicht erklärlich, daß Sommerring, dessen Wort beim Herzoge
so viel galt, bei Hofe auch manchen Freund hatte, besonders wird der
fürstliche Hofkaplan Hahne unter diesen genannt; aber ebenso natürlich
war, daß mancher ehrliche und der Herrschaft treu ergebene Diener die
Fremdlinge mit mißtrauischen Augen ansah. Besonders aber durch¬
schaute die edle Herzogin Hedwig die Schalkheit und Büberei der Aben¬
teurer. Hatten doch auch diese so viel bewirkt, daß der Fürst eine Zeit¬
lang sein Herz und Gemüt gar von seiner Gemahlin abwandte. Aber
ungehindert trieben die Alchimisten ihr Wesen bis zum Jahre 1574.
Ob das Vertrauen des Herzogs allmählich erkaltete, ob sie fürchteten,
es könnten ihre bösen Händel an den Tag kommen, genug, sie schmiedeten
heimlich Pläne zu einer dunkeln Tat, nach deren Gelingen sie sich
davonmachen wollten.
Zu der genannten Zeit unternahm Herzog Julius eine Reise zu
seinem Schwager, dem Kurfürsten, nach Berlin. In seiner Abwesenheit
sollte der ruchlose Plan zur Ausführung kommen. Die Verschworenen
ließen sich Nachschlüssel machen, damit sie in das Innere des Schlosses
dringen und in alle Zimmer kommen konnten. In der Nacht wollten
sie das Schlafgemach der Herzogin öffnen, diese mit ihren Kindern und
dienenden Frauen ermorden, dann nehmen, was sie erlangen konnten,
und damit fliehen. Die Fürstin aber, voll Ahnung kommenden Unheils,
hatte Tags zuvor die Tür zu ihrem Gemach und Zimmer inwendig so
verwahren lassen, daß man nicht hineinbrechen konnte. In der Mitter¬
nacht kamen die Verschworenen in die Wohnräume der Herzogin und
bis vor die Tür ihres Schlafgemaches. Wohl konnten sie ihren Haupt¬
schlüssel gebrauchen und ausschließen, aber da sie sahen, daß es ein ver¬
raten Ding war, machten sie sich wieder davon und in der Morgenfrühe